Wenn Leberkrebs eigentlich kein Leberkrebs ist …

Mitunter wird ein Leberkrebs entdeckt, der eigentlich eine Metastase einer anderen Krebsart ist. Aber längst kann man mehrere Tumore gleichzeitig gut behandeln, erklärt Prof. Dr. Sörgen Torge Mees im Podcast.
Ein lächelnder Mann im weißen Arztkittel sitzt im Gespräch hinter einem Aufnahmemikrofon
Professor Dr. med Sören Torge Mees kämpft am Vizeralonkologischen Zentrum am Städtischen Klinikum Dresden mit moderner Hochleistungsmedizin erfolgreich gegen Leberkrebs. Foto: René Plaul

Der Hausarzt stellt bei einer Routineuntersuchung eine Auffälligkeit in der Leber fest – und diese Auffälligkeit entpuppt sich dann als Tumor. Aber es ist dennoch eigentlich kein Leberkrebs, weil es sich um eine sozusagen in die Leber gewanderte Metastase handelt. „Das passiert wirklich häufig, sehr viele Krebsarten streuen und landen letztlich zusätzlich in der Lunge, vor allem aber eben in der Leber“, weiß Professor Dr. Sören Torge Mees. Er ist der Chefarzt des Vizeralonkologischen Zentrums am Städtischen Klinikum Dresden. Und weiß auch, „dass eine Vielzahl an Krebsfällen tatsächlich erst durch die Probleme in der Leber entdeckt werden“. Zwei Krebsarten gleichzeitig, Metastasen in verschiedenen Organen des Körpers? Warum Professor Mees dennoch Optimismus verbreiten kann, was die enorm gestiegenen Heilungschancen betrifft, erklärt er in der neuen Folge unseres Podcasts „Medizin to go“:

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Längst ein ganzes „Waffenarsenal“ gegen Leberkrebs

Noch vor wenigen Jahren wären Patienten, deren Tumor von einem anderen Organ in die Leber gestreut hat, als verloren eingestuft worden, blickt der Dresdner Krebs-Experte zurück. Und gleichzeitig nach vorn: „Jetzt haben wir eine unfassbare Bandbreite an Therapiemöglichkeiten, um wirklich mehrere Krebsarten gleichzeitig und vor allem erfolgreich behandeln zu können!“ Möglichkeiten, die es auch älteren oder schwachen Patientinnen und Patienten erlaubt, sich einer Therapie zu unterziehen. „Wir müssen beispielsweise nicht immer nur auf Chemotherapie setzen“, sagt Prof. Mees. Längst gibt es sogar hochspezialisierte Möglichkeiten, Tumore auch von innen heraus zu bekämpfen, ohne den kompletten Körper in die Behandlung einzubeziehen. Wie das funktioniert, auch das erläutert der Dresdner Spitzenmediziner im Podcast.

Bei der Therapie von Leberkrebs hilft die Leber selbst auch mit

Die neuen Methoden und Möglichkeiten setzen dabei auf eine ganzheitliche Betrachtung des Patienten: Welche Organe sind betroffen, könnte operiert werden, verträgt der Körper Chemotherapie oder eher gezielte Strahlentherapie? „All diese Fragen und natürlich alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten besprechen wir dann in unserem sogenannten Tumorboard, einer Runde aus Experten aller Fachbereiche, um so die möglichst beste Therapie zu finden“, beschreibt Prof. Mees. Und weiß, dass die Leber dabei zudem ein wichtiger Verbündeter ist. „Die Leber ist ja ein Organ, das sich immer wieder regenerieren kann, hier können wir also zum Beispiel auch mehrmals operieren, wenn nach einer Behandlung erneut Metastasen auftreten würden.“ Auch das gehört zu den Gründen, warum der Dresdner so optimistisch auf das Thema und vor allem die hochspezialisierten Therapiemöglichkeiten am Städtischen Klinikum Dresden blickt.

Eine Bleistiftzeichnung zeigt den Aufbau der Leber
Eine Bleistiftzeichnung zeigt den Aufbau der Leber. Quelle: Städtisches Klinikum Dresden

Hier gibt es alle Folgen von Medizin to go

Alle Folgen von Medizin to go und weitere spannende Informationen zur modernen Krebstherapie gibt es in unserem Online-Magazin Gesund in Sachsen.