Osteopathie: Mit Druck gegen Druck

Warum Osteopathie ein wichtiger Helfer im Kampf gegen die schmerzhaften Folgen von Stress sein kann und sogar starkmacht. Eine Dresdner Osteopathin erklärt es.
Ein Mann mit freiem Oberkörper liegt auf dem Bauch auf einer Liege, ein zweiter Mann massiert ihn mit seinen Armen
Osteopathie ist längst ein wichtiger Weg, um mit Stress umzugehen – und dessen schmerzhafte Folgen zu lindern. Foto: pixabay.com

Stress tut weh. Denn psychischer Druck sorgt nicht selten für Verspannungen der Muskeln. „Bewegungsapparat, Nervensystem sowie die inneren Organe hängen als Systeme zusammen“, beschreibt die Dresdner Physiotherapeutin und Osteopathin Anja Bilgett. „Ein System, das durch feine Gewebenetze – Faszien genannt – direkt oder indirekt verbunden ist.“ Deshalb kann auch Osteopathie ein Weg sein, um mit Stress umzugehen; zumindest die körperlichen Folgen in den Griff zu bekommen. Ein Ansatz, der zwar beim Thema Stressbewältigung noch immer ein wenig abseits steht, aber der längst auch von der sogenannten Schulmedizin verfolgt wird. Moderne Schmerztherapie ist heute ein Zusammenspiel aus psychologischer Ursachenforschung, Physiotherapie, Osteopathie, bis hin zur Ernährungsberatung. Das unter anderem auf komplexe Schmerztherapie spezialisierte St.-Marien-Krankenhaus im Dresdner Norden zum Beispiel geht diesen Weg schon lange.

Osteopathie betrachtet den Körper als Ganzes

„Ein Osteopath betrachtet den Körper als Ganzes und sucht nach zugrundeliegenden Ursachen für Muskelverspannungen“, unterstreicht auch Osteopathin Anja Bilgett. Und diese Ursachen können eben wie erwähnt Fehlhaltungen, aber auch Bewegungsmangel, Verletzungen oder nicht zuletzt anhaltender Stress sein. Fasziale Verklebungen, also die angesprochenen Muskelverspannungen, entstehen dabei langsam über Wochen, Monate oder gar Jahre, so die Dresdner Expertin. Ursachen sind der Ausstoß bestimmter Botenstoffe und Stresshormone im Körper, aber auch Entzündungen.

Anja Bilgett ist Physiotherapeutin und Osteopathin. Foto: privat

Energiefluss durch Osteopathie wieder anregen

Aber wie kann nun zum Beispiel die Osteopathie im Kampf gegen die schmerzhaften Folgen von Stress helfen? „Bei der Behandlung nutzt ein Osteopath verschiedene Techniken, um die Durchblutung und den Energiefluss im Muskelgewebe und in den umgebenden Strukturen zu verbessern und die Schmerzen zu lindern“, beschreibt Anja Bilgett. Dazu gehören Manipulationen, Dehnungen, Mobilisationstechniken und sanfte Drucktechniken an Gelenken und den einzelnen Schichten der Faszien, zählt sie einige der Techniken auf. „Durch die Verbesserung der Bewegungsfreiheit kann das Muskelgewebe seine optimale Funktion wiedererlangen, erhält eine bessere Stoffwechselaktivität und Verspannungen können sich lösen.“ Wobei das Ganze wiederum auch einen positiven Einfluss auf den Umgang des Körpers mit dem Stress hat, macht die Dresdner Expertin deutlich: Die Aktivierung des Parasympathikus – des sogenannten Ruhenervs – des vegetativen Nervensystems und die beruhigenden Berührungen während der Therapie reduzieren Stress und fördern das Wohlbefinden der Betroffenen.

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