Laut einer aktuellen Statistik der Krankenkasse DAK lag der Krankenstand bei sächsischen Arbeitnehmern im ersten Halbjahr 2022 bei knapp fünf Prozent. Was noch einmal eine Steigerung zum Vorjahr ist – und dort waren noch deutlich höhere Krankschreibungszahlen durch Corona zu vermelden gewesen. Ein wichtiger Grund für diese Steigerung: Fast jeder fünfte krankgeschriebene Arbeitnehmer in Sachsen fehlt aktuell wegen Rückenproblemen und Rückenschmerzen. Das sind laut DAK-Statistik 17,3 Prozent der Krankschreibungen.
Rückenschmerzen durch zu langes und falsches Sitzen
Dabei ist das eigentlich keine wirklich neue Erkenntnis. Wir bewegen uns insgesamt zu wenig, sitzen viel zu lange und dann meist auch noch falsch und viele Sachsen – und nicht nur Sachsen – sind übergewichtig. Heißt, wir machen es unserem Rücken ziemlich schwer. Hinzu kommen dann auch noch aktuell zunehmende Phänomene wie der sogenannte Handynacken. Wer zu lange mit gebeugtem Kopf auf sein Handy schaut, belastet seine Wirbelsäule beispielsweise mit einem zusätzlichen Gewicht von 22 Kilogramm. Das haben Experten errechnet.
Bei Rückenschmerzen um Bauchmuskeln kümmern
Was also tun? In jedem Fall mehr bewegen, rät zum Beispiel der Dresdner Fitnesstrainer Alexander Preißiger. Er betreut in zahlreichen Kursen nicht zuletzt zahlreiche Betroffene, die an Rückenschmerzen leiden. Und er weiß, dass sein erster Rat in diesen Kursen dann meist für Verwunderung sorgt. „Wir kümmern uns nämlich zunächst mal um die Bauchmuskeln, was viele überrascht“, sagt er. Dabei sei das Ganze eigentlich überhaupt nicht so überraschend, wie es auf den ersten Blick anmutet, macht der Dresdner deutlich. Denn bei Rückenproblemen, sagt Alexander Preißiger, müsse das „gesamte System“ des Stützapparats des Körpers ins Blickfeld gerückt werden.
Stabilität „hinten“ und „vorn“ ist wichtig
„Wer Rückenproblemen nur mit Übungen für den Rücken bekämpfen will, wird wenig Erfolg haben – und im Gegenteil unter Umständen auch noch Probleme im Bauchbereich heraufbeschwören“, erläutert er. Die Stabilität im Rücken hängt immer auch mit kräftigen Bauchmuskeln zusammen – und auch eine richtige Sitzhaltung oder „ordentliches“ Laufen spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle, macht der ausgebildete Dresdner Fitnesstrainer deutlich. „Ein starker Rücken beginnt also im Bauch“, bringt es Alexander Preißiger noch einmal schmunzelnd auf den Punkt.
Manche Krankenkassen bezahlen entsprechende Kurse
Im Übrigen sollten Betroffene auch bei ihren Krankenkassen nachfragen. Die meisten Kassen unterstützen entsprechende sportliche und präventive Angebote zum Thema Rückengesundheit finanziell. Einige Kassen bieten zudem sogar eigene Kurse an.
Weitere spannende Tipps und Texte zum Thema Rückengesundheit finden Sie in der Rubrik Fitness-Tipps in unserem Onlinemagazin Gesund in Sachsen.