Podcast: Werden Zecken immer gefährlicher?

Warum Panik vor Zecken falsch, Respekt aber dennoch wichtig ist, erläutert Dr. Nadine Schmidt in der neuen Folge von „Medizin to go“.
Dr. Nadine Schmidt ist Assistenzärztin an der Klinik für Dermatologie am Städtischen Klinikum Dresden und Expertin für das Thema Zecken. Foto: GiS

Früher hießen sie einfach nur Holzbock. Das klingt nicht nur deutlich niedlicher, sondern auch wesentlich weniger gefährlich als heute: Denn heute reden wir von Zecken, statt von Holzböcken. Und von Krankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis – kurz FSME – oder Borreliose, die von Zecken übertragen werden. Und die Erkrankungszahlen steigen von Jahr zu Jahr. Sind die Zecken als tatsächlich deutlich gefährlicher als noch vor Jahrzehnten? Ob das so ist, weiß Dr. Nadine Schmidt. Sie ist Assistenzärztin an der Klinik für Dermatologie am Städtischen Klinikum Dresden. Und sie hat hier regelmäßig mit Betroffenen zu tun, die beim Waldspaziergang oder auf Wiesen von einer Zecke gebissen wurden. Warum das gefährlich sein kann – und vor allem, was zum Schutz vor Zeckenstichen getan werden kann -, darüber spricht sie in der neuen Podcast-Folge von „Medizin to go“.

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Zecken können schwere Erkrankungen übertragen

Zumindest gegen einer der durch hiesige Zecken übertragene Krankheit kann man sich impfen lassen; gegen FSME. „Und das ist auch absolut ratsam“, macht Dr. Nadine Schmidt deutlich. Denn FSME kann zu schweren Schäden an Nerven und Hirn führen. Eine Impfung gegen Borreliose gibt es aktuell noch nicht. „Aber sehr gute Schutzmöglichkeiten, wie lange Kleidung oder auch entsprechende Abwehrsprays oder Cremes zum Beispiel aus der Apotheke“, so die Expertin. Und sie weiß auch, welche Düfte Zecken absolut nicht mögen. Auch das verrät sie im Podcast. Aktuell gibt es in Sachsen laut Robert-Koch-Institut jedes Jahr um die 1.700 Borreliose-Fälle. Die Betroffenen können an schweren Gelenkproblemen leiden, aber auch Lähmungen können eine Folge sein.

Ist die Panik vor eingewanderter neuer Zecken-Art begründet?

Neue Zeckenart: Die Hyalomma-Zecke ist nach Deutschland eingewandert. Die einzige Zecke, die ihrem Opfer hinterherläuft. Foto: Robert-Koch-Institut

Dass die Zahl der Zecken zunimmt, und damit auch die Zahl mit Viren und Bakterien infizierter Zecken, ist natürlich eine Folge des Klimawandels. Zecken fühlen sich ab einer Temperatur von acht Grad Celsius wohl. Da es aber auch hierzulande im Sommer immer wärmer und trockener wird, wandern auch neue Zeckenarten ein. Die auch neue Krankheiten mitbringen. Wie das West-Nil-Virus zum Beispiel. Eine dieser neuen Zeckenarten ist zum Beispiel die Hyalomma-Zecke; die überträgt das Krim-Kongo-Fieber. „Und es ist die einzige Zeckenart, die nicht auf ihre Opfer wartet, sondern ihnen hinterherläuft – bis zu 80 Meter weit“, beschreibt die Dresdner Hautspezialistin. Wie häufig diese neue Zeckenart mittlerweile in Deutschland und Sachsen ist, auch darüber erzählt Dr. Nadine Schmidt im Podcast.

Weitere spannende Informationen rund ums Thema Zecken

Weitere wichtige und spannende Beiträge rund um das Thema Zeckenbisse, Behandlung und vor allem Prophylaxe finden Sie im Bereich Ratgeber & Hausmittel in unserem Online-Magazin Gesund in Sachsen. Alle Podcast-Folgen von „Medizin to go“ gibt es ebenfalls auf dieser Seite.