Podcast: TBC die vergessene Gefahr?

TBC haben viele von uns nicht mehr wirklich auf dem sprichwörtlichen Schirm. Eine Gefahr, sagt Dr. Frederik Frenzen im Podcast.
Dr. Frederik Frenzen ist als Pneumologe am Städtischen Klinikum Dresden einer der Experten, die sich mit der seltenen Krankheit TBC auskennt. Foto: GiS

Tuberkulose oder kurz TBC, für die meisten klingt diese Krankheit nach Geschichte. Nach Nachkriegszeit, 1950er Jahre … Und doch ist sie noch längst nicht besiegt, weiß Dr. Frederik Frenzen, Chef der Pneumologie am Städtischen Klinikum Dresden. „Es ist wichtig, dass es Menschen gibt, die sich damit auskennen, auch wenn die Krankheit bei uns sehr selten ist – oder gerade deshalb“, sagt er deshalb in der neuen Podcast-Folge „Medizin to go“. Denn mit um die 4.500 Fällen jedes Jahr in ganz Deutschland ist TBC tatsächlich hierzulande eine sehr seltene Krankheit, aber es gibt sie. Denn in einigen Menschen schlummert sie, ohne dass sie ahnen, dass sie wieder ausbrechen könnte, so der Experte im Podcast:

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TBC – die Symptome passen auch zu anderen Krankheiten

Nicht nur, dass das Wissen um die Tuberkulose auch unter Medizinern geringer geworden ist, macht TBC durchaus gefährlich. Auch, dass die Symptome mitunter sehr unspezifisch sind – und auch zu anderen Lungenkrankheiten passen können. „Es ist vor allem Husten, nicht ausschließlich Bluthusten, der einen Hinweis geben kann“, nennt Dr. Frederik Frenzen eines dieser Symptome. Aber auch Gewichtsverlust und Nachtschweiß können Hinweise sein. Welche weiteren Symptome es gibt – und wie die Diagnose dann sicher gestellt werden kann, auch das beschreibt der Dresdner Pneumologe im Podcast.

Die Tuberkulose auslösenden Bakterien können lange Zeit im Körper schlummern – und sich bei einem geschwächten Immunsystem dann plötzlich teilen; was zu einem Ausbruch führt. Foto: RKI

Wie groß ist die Ansteckungsgefahr eigentlich?

Auch, wenn TBC hierzulande selten ist, können Menschen zum Beispiel von Reisen aus besonders betroffenen Ländern die Krankheit mitbringen. Zudem können wie schon erwähnt Menschen, die bereits als Kind betroffen waren, im Alter erneut erkranken – weil die im Körper schlummernden Bakterien das schwächer werdende Immunsystem ausnutzen. „Dennoch ist die Ansteckungsgefahr deutlich geringer als bei anderen Krankheiten“, warnt Dr. Frenzen vor allzu großer Panik. „Man muss beispielsweise mit einem Betroffenen wirklich mehrere Stunden in einem Raum verbringen“, sagt er. Und wenn es letztlich doch zu einer Übertragung kommt, „gibt es sehr, sehr gute Medikamente und Therapiemöglichkeiten“. Welche das sind, erläutert der Dresdner Experte ebenfalls im Podcast.

TBC gibt es übrigens nicht nur an der Lunge

Dass Tuberkulose nicht ausschließlich die Lunge befällt, auch das beschreibt Dr. Frederik Frenzen im Podcast. Am Städtischen Klinikum wurden zum Beispiel auch schon Tuberkulosen am Mittelohr oder Hirn behandelt.

Weitere Podcast-Folgen zu Lungenkrankheiten finden Sie in der Reihe „Medizin to go“; Texte und Informationen zu Erkrankungen der Lunge gibt es außerdem im Bereich Experten in unserem Online-Magazin Gesund in Sachsen.