Laktose in Medikamenten?

Die Pharmaindustrie setzt Laktose als preiswerten und perfekten Füllstoff ein. Aber was heißt das für Betroffene mit einer Unverträglichkeit?
Laktose vermuten viele vor allem in Milch und Milchprodukten. Aber als preiswerter Füllstoff kommt Laktose auch in Medikamenten zum Einsatz. Foto: pixabay.com

An Laktose führt in den Regalen der Apotheken kaum ein Weg vorbei. Denn in den meisten Medikamenten wird Milchzucker als beliebter „Füllstoff“ eingesetzt. Dabei nimmt die Zahl der Menschen immer mehr zu, die auf Laktose allergisch reagieren. Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall können die Auswirkungen sein. Nach neuesten Zahlen leiden in Deutschland etwa 15 Prozent der Bevölkerung an sogenannter Laktose-Intoleranz. Also fast jeder Fünfte ist davon betroffen. Die Unverträglichkeit von Milchzucker ist also auf dem Weg, eine neue Volkskrankheit zu werden …

Welche Wirkung hat Laktose in Arzneimitteln?

Für die meisten Betroffenen geben Mediziner allerdings Entwarnung. Der Anteil an Milchzucker in Arzneimitteln ist in aller Regel so gering, dass er kaum spürbare Auswirkungen hat – oder zumindest mit Blick auf die positive Wirkung des Medikaments zu vernachlässigen ist. Wer dennoch Probleme spürt, sollte das bereits dem Arzt bei der Verschreibung sagen – dann kann schon hier nach laktosefreien Alternativen gesucht werden. Aber auch in der Apotheke kann später noch auf ein Medikament ohne Milchzucker umgestellt werden. Denn auch die Arzneimittel-Hersteller reagieren zunehmend auf die steigenden Allergiezahlen in Sachen Laktose.

Die meisten Betroffenen leiden unter Magenbeschwerden, Übelkeit und Durchfall. Foto: pixabay.com

Laktose auch in Kosmetikprodukten

Doch was macht den Milchzucker für Medikamente eigentlich so beliebt? Zum einen verfügt er über eine hohe Wasserbindungsfähigkeit und wird deshalb als Bindemittel zur besseren Festigkeit zugesetzt. Deshalb dient Laktose in der Pharmazie als Träger, Füllstoff und Bindemittel. Beispielsweise, um stabil gepresste Tabletten zu produzieren. Allerdings sollten Betroffene nicht nur auf Medikamente schauen, sondern auch auf Kosmetikprodukte oder Zahnpasta. Auch hier wird Laktose als preiswerter Stoff verwendet. Aber auch hier gibt es längst Produzenten, die auf Alternativen setzen.

Alles über Milchzucker in unserem Online-Magazin

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