Podcast: Chili gegen chronische Schmerzen

Ein heute 63-jähriger Dresdner leidet seit einer Fuß-OP an schlimmen Schmerzen. Die ungewöhnliche Therapie setzt auf Schmerz gegen Schmerz. Alles im neuen Podcast "Medizin to go".
Oberärztin Susann Kotte geht als Schmerzmedizinerin auch mal ungewöhnliche Therapiewege. Foto: René Plaul

Laut aktueller Zahlen leiden in Deutschland über 15 Millionen Menschen an chronischen Schmerzen. Das heißt, fast jeder Fünfte ist von Schmerzen betroffen. Dennoch: DEN einen Schmerz gibt es nicht. Die Ursachen von Schmerzen sind unfassbar vielschichtig: Schmerzen nach einer Operation zum Beispiel, Rückenschmerzen durch zu langes oder falsches Sitzen oder auch Tumorschmerzen bei onkologischen Erkrankungen.

Diese Bandbreite zeigt, wie breit die Schmerzmediziner auch in ihren Therapien aufgestellt sein müssen. Ein wichtiges Zentrum zur Schmerzbehandlung ist dabei das Städtische Klinikum Dresden – mit seiner Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie. Hier kommen auch seltene Therapien der Schmerzbehandlung zum Einsatz. Schmerztherapien, die auf Pflaster mit dem Chili-Wirkstoff Capsaicin setzen zum Beispiel, wie die Oberärztin der Klinik, Susann Kotte, im neuen Podcast „Medizin to go“ beschreibt.

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Schmerzen durch Verletzung eines kaum sichtbaren Nervs

Ein heute 63-jähriger Mann aus Dresden hatte 2006 nach einem Arbeitsunfall am Fuß operiert werden müssen. Bei einer folgenden OP war dann ein kaum sichtbarer Nerv im Fuß verletzt worden, „der für die Reizleitung an der Hautoberfläche verantwortlich ist“, erläutert die Dresdner Medizinerin, die gleichzeitig ärztliche Leiterin der Schmerzambulanz des Städtischen Klinikums am Standort Friedrichstadt ist. Seither hatte der Mann bei jeder Berührung schlimmste Schmerzen. „Wie ein Stromschlag“, vergleicht er es selbst.

Die eingesetzten Schmerzmedikament haben aber schwere Nebenwirkungen, sorgen fast für Arbeitsunfähigkeit. Susann Kotte setzt deshalb auf die heilende Wirkung der Natur als Alternative; auf das erwähnte Capsaicin. Dessen Schärfe – in einem Pflaster auf der betroffenen Hautstelle – macht die Nerven für gut drei Monate weniger schmerzempfindlich. „Alle 90 Tage wiederholen wir die Therapie, der Mann kann damit sehr gut leben“, so Susann Kotte in der neuesten Folge des Podcasts.

Oberärztin Susann Kotte in der Sprechstunde der Schmerzambulanz des Städtischen Klinikums Dresden, deren ärztliche Leiterin sie ist. Foto: Städtisches Klinikum. Im Artikel: Chili gegen chronische Schmerzen
Oberärztin Susann Kotte in der Sprechstunde der Schmerzambulanz des Städtischen Klinikums Dresden, deren ärztliche Leiterin sie ist. Foto: Städtisches Klinikum

Schmerzen sind so individuell wie die Menschen selbst

Generell setzen die Mediziner des Schmerzzentrums im Städtischen Klinikum Dresden auf moderne Therapiemöglichkeiten. Behandelt werden dabei chronische, wie auch akute Schmerzen. Tumorschmerzen beispielsweise ebenso, wie Schmerzen bei Gürtelrose, Migräne oder chronische Schmerzen im Rücken bei spezifischen Erkrankungen der Wirbelsäule. „Natürlich gehen wir individuell auf die Probleme ein, denn auch jeder Schmerz ist individuell“, unterstreicht die Dresdner Oberärztin noch einmal.

Alle Fakten im neuen „Podcast Medizin to go“

Mehr zu diesem spektakulären Fall und den Möglichkeiten der modernen Hochleistungsmedizin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Städtischen Klinikum Dresden erfahren Sie in diesem Podcast – sowie in der kompletten Podcastreihe „Medizin to go“ auf unserer Webseite gesund-in-sachsen.de oder überall dort, wo es Podcasts gibt!

Weitere interessante Informationen zu neuen Behandlungsmöglichkeiten und Experten lesen Sie im Bereich Regionale Kliniknews in unserem Onlinemagazin.