Wenn Epilepsie das Leben durcheinanderwirbelt

Rund 40.000 Menschen in Sachsen leben mit der Diagnose Epilepsie. Und sie kämpfen mit Unwissenheit, Vourteilen und Problemen zum Beispiel am Arbeitsplatz oder in der Schule. Die Epilepsie-Beratungsstelle in Dresden hilft hier weiter.
Eine Frau mit braunen Haaren und einem dunklen Pullover sitzt an einem Tisch und hört einer anderen Frau interessiert zu.
Das Thema Epilepsie ist noch immer mit vielen Unsicherheiten, Ängsten und Problemen für Betroffene verbunden. Anja Panitz ist Sozialpädagogin und hilft in der Epilepsie-Beratungsstelle in Dresden weiter. Foto: Epilepsiezentrum Kleinwachau

Epilepsie: Zwar ist in Sachsen mit rund 40.000 Betroffenen zahlenmäßig die komplette Einwohnerschaft einer Stadt wie Freital von dieser Diagnose betroffen, aber dennoch sind diese knapp ein Prozent der Bevölkerung offensichtlich zu wenig, dass Epilepsie tatsächlich eine Rolle in der gesellschaftlichen Wahrnehmung spielt. Noch immer kämpfen Betroffene mit Vorurteilen. Noch immer brauchen an Epilepsie Erkrankte dringend Hilfe bei Problemen wie der Suche nach einem Ausbildungsplatz, den Gesprächen mit dem Arbeitgeber oder der Suche nach der passenden medizinischen Betreuung. Und was ist eigentlich mit einem Kita-Platz für Kinder, die an Epilepsie leiden? Eine Frau, die hier helfen kann, ist Anja Panitz von der Epilepsie-Beratungsstelle in Dresden. Im Podcast erzählt sie, welche Möglichkeiten es gibt:

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Epilepsie kann durchaus Auswirkungen auf den Beruf haben

Zwar ist die Epilepsie-Beratungsstelle des Epilepsiezentrums Kleinwachau eine wichtige – und dennoch nicht die erste Anlaufstelle, macht Anja Panitz deutlich. „Epilepsie ist eine Erkrankung, das heißt die erste Anlaufstelle bei einem Anfall ist der Arzt, speziell der Neurologe!“ Ohnehin müsse zunächst medizinisch abgeklärt werden, ob es sich bei einem Anfall tatsächlich um Epilepsie handelt; „es gibt ja verschiedene Anfallsleiden“. Und generell komme es zum Beispiel auf die Art und nicht zuletzt auf die Schwere der Epilepsie an, um in der Beratungsstelle helfen zu können, beschreibt Anja Panitz im Podcast. „Gerade, was die Frage nach dem Beruf betrifft oder die Frage nach einer Ausbildung, ist es wichtig, zunächst all die medizinischen Fragen zu klären“, unterstreicht sie. Es gibt ja durchaus Berufe, für die Epilepsie eine Art Ausschlusskriterium ist. Taxifahrer beispielsweise „und auch bei Dachdeckern wird es schwierig“. Welche Unterstützung die Berater geben können, auch das beschreibt Anja Panitz im Podcast.

Anja Panitz hat in der Epilepsie-Beratungsstelle zahlreiche Möglichkeiten, um Betroffene in Sachen Berufswahl oder auch Ausbildung zu beraten. Und zu helfen. Foto: Epilepsiezentrum Kleinwachau

Können Kinder mit Epilepsie eine „normale“ Kita besuchen?

Eine wichtige Unterstützung ist nicht zuletzt auch die psychologische Hilfe, weiß Anja Panitz aus ihrer Praxis in der Epilepsie-Beratungsstelle. „Die Betroffenen haben ja sehr häufig mit Vorurteilen zu kämpfen!“ Zum Beispiel, dass sie nicht so leistungsfähig sind. „Das ist Quatsch, jemand mit einem Diabetes ist ja auch chronisch krank und niemand käme auf die Idee, dass der Betroffene nicht leistungsfähig ist“, vergleicht die Sozialpädagogin. Diese Vorurteile sind natürlich auch für Erwachsene belastend, „aber ganz besonders leiden Kinder“. Deshalb gehören auch Familien mit Kindern und Jugendlichen zu den Ratsuchenden in der Epilepsie-Beratungsstelle. Ob und wie Kinder mit Epilepsie zum Beispiel in eine „normale“ Kita und in die Schule gehen können, erklärt Anja Panitz ebenfalls im Podcast.

Ganz einfach Kontakt zur Beratungsstelle aufnehmen

Eine Überweisung zur Beratungsstelle ist dabei nicht notwendig. „Man kann uns einfach anfrufen oder eine Mail schreiben“, erklärt Anja Panitz, wie der Kontakt zur Beratung geknüpft werden kann. „Wir können dann telefonisch beraten, hier vor Ort oder ab per Video“, zählt die Sozialpädagogin auf.

Die Epilepsie-Beratungsstelle ist zu finden auf der Wolfshügelstraße 20 in 01324 Dresden – Weißer Hirsch

Telefon: (0351) 481-0270
Mail zur Terminvereinbarung: [email protected]

Weitere wichtige Beiträge zum Thema Epilepsie und auch weitere Podcasts gibt es im Bereich Experten in unserem Online-Magazin Gesund in Sachsen.