Vitamin D aus der Tabletten-Packung?

Wenn im Herbst und Winter die Sonne rar ist, wird auch das so wichtige Vitamin D knapp, das unsere Haut produziert. Sind Arzneimittel sinnvoll?
Auch im Winter ist "echtes" Vitamin D besser als Präparate. Bewegung an frischer Luft ist auch für die Schleimhäute wichtig, die dann Erkältungsviren abwehren können. Also, auf - zum Beispiel ins Osterzgebirge, wie hier nach Schellerhau. Foto: www.altenberg.de

Spätestens seit der Rückkehr der Normalzeit mit dem Ende der Sommerzeit merken wir es regelmäßig deutlich: Die Tage werden kürzer, die Sonnenstunden spärlicher. Heißt, auch das sogenannte Sonnenvitamin – Vitamin D – wird nun wieder knapper. Denn es ist das einzige Vitamin, das wir nur mit großen Schwierigkeiten durch „normales“ Essen aufnehmen können, sondern das unsere Haut mithilfe von Sonnenlicht „produziert“.

Fettiger Fisch reicht mit Blick auf Vitamin D nicht aus

In geringeren Mengen kommt Vitamin D zwar auch in fettigem Fisch oder in Leber vor – aber nicht ausreichend genug, um unseren Körper mit diesem lebensnotwendigen Vitamin versorgen zu können. In der Regel deckt man über die Nahrung also nur zehn bis 15 Prozent des täglichen Bedarfs, für die restlichen 85 bis 90 Prozent benötigen wir die Sonne.

Vitamin D ist dabei nicht „nur“ fürs Immunsystem wichtig, sondern nicht zuletzt auch für stabile Knochen. „Vitamin D nennen wir dabei eine Gruppe fettlöslicher Stoffe, die der Mensch braucht, um Calcium aus der Nahrung aufzunehmen und zu verarbeiten – zentral für die Knochen- und Zahnbildung“, beschreibt Göran Donner, der Vizepräsident der sächsischen Landesapothekerkammer. Aber eben auch ein wichtiger Stoff für die körpereigene Abwehr.

Viele Menschen haben ein Mangel-Risiko an Vitamin D

Nun also, im beginnenden Herbst, steht die alljährliche Frage im Raum: Kann Vitamin D auch durch Arzneimittel zugeführt werden? „Für Menschen mit einem sogenannten Mangelrisiko, kann es sinnvoll sein, Vitamin D zuzuführen“, so Göran Donner. Ein Mangelrisiko haben beispielsweise Senioren über 65, sagt er. „Aber auch Menschen, die sich vegan ernähren, kaum im Freien sind, aus kulturellen oder religiösen Gründen wenig Haut zeigen oder chronische Darm-, Leber- oder Nierenkrankheiten haben.“

Präparate wie Nahrungsergänzungsmittel nie ohne ärztlichen Rat einnehmen

Göran Donner, Vizepräsident der sächsischen Landesapothekerkammer, warnt davor, Vitamin-D-Präparate ohne ärztlichen Rat einzunehmen. Foto: PR
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Göran Donner, Vizepräsident der sächsischen Landesapothekerkammer, warnt davor, Vitamin-D-Präparate ohne ärztlichen Rat einzunehmen. Foto: PR

Allerdings sollten diese Vitamin D-Arzneimittel ausschließlich nach Rücksprache mit dem Arzt oder Apothekenpersonal eingenommen werden, macht Göran Donner deutlich, der auch selbst in Dippoldiswalde eine Apotheke führt. „Hohe Dosierungen werden vom Arzt verordnet, niedriger dosierte Arzneimittel sind als Kapseln, Tabletten oder Tropfen rezeptfrei in der Apotheke erhältlich“, beschreibt er. Aber welche Dosierung aber die individuell passende ist, sollten Laien lieber nicht einschätzen wollen, unterstreicht der Mediziner.

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