TCM ist mehr als „nur“ Akupunktur

TCM, Traditionelle chinesische Medizin, ist seit der Wende auch in Sachsen zu Hause. Und wird zunehmend beliebter auch als Ergänzung zur Schulmedizin.
Akupunktur ist die wohl bekannteste Säule der Traditionellen Chinesischen Medizin. Aber es gehört noch viel mehr dazu! Foto: pixabay.com

Traditionelle chinesische Medizin – kurz TCM – ist mehr als „nur“ Akupunktur. Auch, wenn die Therapie mit den hauchzarten Nadeln die wohl bekannteste Säule dieser Jahrtausende alten Heilkunst aus Fernost ist. Aber beispielsweise auch die Behandlung mit chinesischen Heilkräutern zählt dazu. Meist als Tee oder Arzneimittelsud aus Wurzeln, Rinden, Blättern, Stängeln oder Blüten. Wobei es sich hierbei um durchaus hoch dosierte Medikamente handeln kann, deren Wirkungen, aber auch Nebenwirkungen, durchaus ins ärztliche Blickfeld rücken sollten. Eine eingehende Untersuchung der Patienten ist deshalb unbedingt erforderlich. Am besten in enger Zusammenarbeit zwischen Hausarzt und TCM-Spezialisten.

TCM und Schulmedizin längst Hand in Hand

Längst ist ja ohnehin die scharfkantige Trennung zwischen TCM und Schulmedizin deutlich weicher geworden. Vor allem bei der Schmerzbehandlung – auch im Zusammenhang mit Behandlung beispielsweise durch Chemotherapien – setzen auch Schulmediziner längst auf die Ergänzung durch TCM-Verfahren.

Traditionelle chinesische Medizin auch bei Kinderwunsch?

Nicht zuletzt haben auch Schulmediziner zusätzliche TCM-Qualifikationen erworben. Wie zum Beispiel Dr. med. Claudia Mittenzwey-Hänel. Die Dresdner Ärztin beschäftigt sich seit gut 17 Jahren mit Akupunktur, um sie zur Behandlung bei unerfülltem Kinderwunsch einzusetzen. „Auch bei diesem Thema können die Jahrtausende alten Methoden helfen“, ist die Medizinerin nicht nur überzeugt, sondern kann zahlreiche Beispiele aufführen.

„Die Schulmedizin hat ja längst sehr viele erfolgreiche Möglichkeiten entwickelt, um kinderlosen Paaren zu helfen.“ Aber mitunter, sagt sie, stoßen diese Methoden an Grenzen. „Und genau da kommt die TCM ins Spiel!“ Denn mit deren Mitteln – wie der Akupunktur – werden Blockaden gelöst. „Die Betroffenen sind ja meist emotional stark belastet, gestresst und oft erschöpft“, beschreibt die Ärztin. Das sind die Punkte, an denen die TCM ansetzt und die Lebensenergie im Körper wieder kraftvoller fließen lässt. „Und genau das ist vielleicht das noch fehlende Puzzleteil, das zum Erfolg führt“, so die Dresdnerin.

Kassen übernehmen TCM-Kosten – aber nur unter bestimmten Umständen

Unter bestimmten Umständen zahlen übrigens auch die Kassen für TCM-Leistungen. Eine allgemeingültige Aussage dazu gibt es allerdings nicht. Einige Kassen übernehmen die Behandlungskosten, einige nicht. Meist gilt eine Übernahme auch nur für bestimmte Anwendungsbereiche, wie Allergien. Zudem müssen für eine Kostenübernahme meist bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, wie eine entsprechende nachgewiesene Qualifikation des behandelnden Mediziners zum Beispiel. Also am besten vor Beginn einer Behandlung bei der Krankenkasse anfragen, ob und unter welchen Umständen die Kosten für eine TCM-Behandlung übernommen werden.

Warum Kurt Biedenkopf die Heilmethoden nach Sachsen holte

In Sachsen bahnte sich die TCM dabei erst nach der Wende ihren Weg, und der damalige Ministerpräsident Kurt Biedenkopf war daran offenbar nicht ganz unbeteiligt. Er setzte massiv auf enge wirtschaftliche Kontakte nach China, holte Investoren wie den Autoklimaanlagenbauer TDDK in den Freistaat; nach Straßgräbchen bei Kamenz. Und auch die TCM-Universität in Nanjing schickte ihre Doktoren und Studenten nach Sachsen, um hier die Verfahren bekannt zu machen. Einige der Mediziner blieben daraufhin und gründeten Praxen.

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