Podcast: Prostata – Warum sind Männer zu feige zur Vorsorge?

Wolfgang "Wolle" Förster und der Dresdner Urologe Dr. Alexander Rentschler erklären im Podcast, warum die Früherkennung von Prostata-Krebs so wichtig ist - und warum Männer unnötig Angst haben.
Der Dresdner Urologe Dr. Alexander Rentschler (l.) und Dresdens Unikum Wolfgang "Wolle" Förster reden über die Notwendigkeit der Vorsorgeuntersuchung der Prostata. Foto: GiS

Er hätte es ahnen können, sagt Wolfgang „Wolle“ Förster. Ahnen, dass da ein Problem an der Prostata sein könnte. Denn das bekannte Dresdner Unikum – Gastronom, Spielhallen- und Nachtbar-Betreiber – war sozusagen vorbelastet: „Mein Vater hatte Prostata-Krebs!“, sagt Wolfgang Förster. Einer von zahlreichen Punkten, die Mediziner aufzählen, um Männern spätestens ab 50 dringend zur Vorsorgeuntersuchung der Prostata zu raten. „Ich habe sonst ja nichts bemerkt, Prostatakrebs bereitet zum Beispiel lange Zeit überhaupt keine Schmerzen“, weiß er. Jetzt. Denn bei einer routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung wurden Hinweise auf ein Prostata-Karzinom gefunden. Wie es dann weiterging und warum er heute als geheilt gilt, beschreibt „Wolle“ im neuen Podcast „Gesund in Sachsen“.

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Prostata-Krebs ist fast immer heilbar – wenn er früh erkannt wird

Die Diagnose Prostata-Karzinom stellte dabei Försters Dresdner Urologe Dr. Alexander Rentschler. Und er weiß, dass Männer in Sachen Vorsorge eher nachlässig sind. „Dabei sind die Zahlen deutlich, wie wichtig diese Untersuchungen sind“, stallt er im Podcast klar. Von 70.000 Neuerkrankungen im Jahr sterben rund 15.000 Männer am Prostata-Krebs. Das ist im Vergleich eine komplette Kleinstadt wie das sächsische Bischofswerda. „Und das jedes Jahr“, sagt Dr. Alexander Rentschler. Es brauche dabei gar nicht so viel Mut, zur Früherkennung zu gehen, es tue auch nicht weh, beschreibt er im Podcast. Zudem komme es auch nicht auf eine einzige Untersuchung aus einer breiten Diagnosepalette allein an, es gehe um eine gezielte und individuelle Diagnose. „Da genügt zum Beispiel allein die Tastuntersuchung nicht, auch der PSA-Wert allein ist nicht aussagekräftig“, zählt er auf. Welche Untersuchungen ihn im Fall von „Wolle“ Förster auf die richtige Spur gebracht haben, beschreibt er im Podcast.

Schon kurz nach der Prostata-OP konnte Wolfgang „Wolle“ Förster wieder lachen. Foto: privat

Prostata – Geld für Früherkennung sollte kein Grund sein

Auch, dass die Krankenkassen im Moment tatsächlich nur für die Tastuntersuchung zahlen und weitere Früherkennungsmöglichkeiten selbst zu zahlen sind, lässt Dr. Alexander Rentschler nicht wirklich als Argument gelten. „Bei uns kostet die komplette Früherkennung, inklusive zum Beispiel auch der Messung von Glukosewerten, nicht mal 90 Euro!“ Was, fragt er dann, sei das im Vergleich zur Metalliclackierung des neuen Autos … Wichtig sei dabei auch, unbedingt die Aggressivität des einzelnen Karzinoms zu betrachten. Auch das lasse sich durch Werte bestimmen, macht er deutlich. „Wolle“ Försters Karzinom hatte eine mittlere Aggressivität, „und konnte zum Glück rechtzeitig erkannt werden“. Ein Millimeter vorm Rand der Prostata; „anschließend hätte die Gefahr bestanden, in die Lymphbahnen zu gelangen und dort zu streuen“. Auch hier ist „Wolle“ Förster also ein wichtiges Beispiel.

Prof. Christian Thomas (links) vom Uniklinikum Dresden hat „Wolle“ erfolgreich operiert. Foto: privat

Nach der Therapie bekommen Betroffene ihr normales Leben zurück

Wie groß der Bedarf an solchen Beispielen offensichtlich ist, auch das haben „Wolle“ Förster und Urologe Dr. Rentschler in den vergangenen Wochen deutlich gespürt. „Ich bin schon fast ein Hobby-Urologe“, verweist „Wolle“ darauf, dass er von wirklich vielen – nicht nur aus seinem Bekanntenkreis – angesprochen und um Rat gebeten wurde. „Mir schicken eine Menge Leute sogar ihre PSA-Werte und wollen wissen, was ich ihnen rate“, sagt „Wolle“ lachend im Podcast. Natürlich rät er, sich mit ihren Urologen zu besprechen. „Ich kann aber in jedem Fall allen die Angst sowohl vor der Vorsorge, als auch vor der anschließenden Operation nehmen!“ Die moderne Hochleistungsmedizin, unterstreicht auch Dr. Alexander Rentschler, ist heute so gut und sensitiv, „dass man anschließend sein normales Leben zurückbekommt“. Auch die OP von „Wolle“ Förster am Dresdner Uniklinikum ist ein Beispiel für Behandlung auf aktuellstem und höchstem Niveau.

Weitere wichtige Informationen, Podcasts und Beiträge zum Thema Krebs und Früherkennung gibt es im Bereich Experten in unserem Online-Magazin Gesund in Sachsen.