Künstliche Intelligenz in der Pflege: Retter Roboter?

Künstliche Intelligenz im Altenheim: Wird die Pflege zunehmend technisiert? Weil es einfach zu wenige pflegende Menschen und zu viele zu pflegende Menschen gibt?
Ein Roboter und eine ältere Frau gehen Hand in Hand über den Gang eines Altenheimes
Sind es Roboter, die die Zukunft der Pflege bestimmen? Oder sie überhaupt erst möglich machen? Foto (KI): pixabay.com

Eine Umfrage zur Lebenssituation von Senioren in Dresden hatte einen wichtigen Aspekt zutage gefördert: Kaum ein Pflegeheim plant in nächster Zeit einen Ausbau. Und das, obwohl die Nachfrage nach Pflegeheimplätzen immer mehr steigt. Das Durchschnittsalter wird bekanntlich immer höher – und die Menschen leben länger. Heißt, es werden eigentlich immer mehr Heimplätze benötigt. Aber – und das ist natürlich kein ausschließlich Dresdener Problem – die Heimbetreiber sehen einfach keine Chance, notwendige weitere Plätze auch mit dem dafür nötigen Personal betreuen zu können. Auch das war eines der Ergebnisse der gemeinsamen Umfrage von Stadt und Technischer Universität Dresden. Deutschlandweit gehen Statistiken davon aus, dass sich die Zahl der fehlenden Pflegefachkräfte bis 2035 auf über 300.000 erhöhen könnte. Ein dramatisches Szenarium. Kann hier künstliche Intelligenz helfen?

Künstliche Intelligenz schon in Dresdner Altenheim im Test

Wird also auch beim Thema Pflege zunehmend künstliche Intelligenz ins Blickfeld rücken? Pflegeroboter zum Beispiel? Die Antwort dürfte ein deutliches Ja sein. Und auch hier sind in Ostsachsen schon zahlreiche Pilotprojekte gelaufen. Ein Dresdner Pflegeheim und auch die Uniklinik Dresden testeten bereits den Einsatz von Pflegerobotern bei der Versorgung Demenzkranker. Unterstützt vom Sächsischen Gesundheitsministerium übernahmen die Roboter Überwachungsaufgaben als „mobile Nachtwächter“. Der Versuch war dabei durch Sachsen mit rund 1,8 Millionen Euro gefördert worden. Zum Projekt gehörte dabei auch die Antwort auf die Frage, ob die Roboter dabei helfen können, die Alltagskompetenzen dementer Patienten länger zu erhalten.

August der Smarte – entwickelt an der HTW Dresden. Foto: HTW

Künstliche Intelligenz erledigt Bürokratie

Übrigens sind das alles keine allzu neuen Entwicklungen. Schon 2017 hatte die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Dresden einen solchen Roboter entwickelt und präsentiert. „August der Smarte“, hieß die 160 Zentimeter hohe Maschine, die zuvor bereits gemeinsam mit der Cultus gGmbH Dresden getestet worden war – die der Träger der städtischen Alten- und Pflegeheime in der Landeshauptstadt ist. Generell muss künstliche Intelligenz in der Pflege aber natürlich nicht ausschließlich heißen, dass sich hier statt Menschen Roboter um die Bewohner kümmern. Längst gibt es im medizinischen und pflegerischen Bereich auch technische Systeme, die mithilfe künstlicher Intelligenz die Arbeit des Pflegepersonals erleichtern sollen. Und somit auch mehr Zeit für die eigentliche Betreuung freiräumen.

Wenn der Roboter an die Einnahme von Medikamenten erinnert

Künftig könnten Roboter die Medikamenten-Einnahme kontrollieren. Foto: pixabay.com

Beispiele können hier unter anderem Systeme sein, die an die Einnahme von Medikamenten erinnern, die Blutwerte – wie Zuckerwerte – automatisch in Tabellen eintragen oder überhaupt die Datenerfassung übernehmen. Dieser bürokratische Aufwand kostet bekanntlich eine Menge Zeit, die von der „echten“ Betreuung abgeht. Möglich sind aber auch Sprachgeneratoren, die für eine bessere Verständigung zwischen Pflegepersonal und Betroffenen sorgen, die Sprach- oder Verständnisschwierigkeiten haben.
Hier gibt es also durchaus eine Menge an Chancen!

Weitere spannende Informationen rund ums Thema Zukunft der Pflege gibt es im Bereich Pflege unseres Online-Magazins Gesund in Sachsen.