Kampf gegen Demenz: Arznei aus dem Handy

Mittlerweile können auch „Digitale Gesundheitsanwendungen“ bei Demenz verschrieben und von Krankenkassen bezahlt werden. Mit garantierter Sicherheit.
In der Behandlung der Demenz kommen zunehmend auch digitale Gesundheitsanwendungen via Handy zum Einsatz. Foto: pixabay.com

Digitale Medikamente? Als erster Gedanke liegen digitale Pillen nahe; von denen jüngst weltweit in den Medien die Rede war. Den tatsächlich gibt es mittlerweile Tabletten, in denen winzige Computerchips stecken, die durch die Magensäure aktiviert werden und dem behandelnden Arzt via Internet mitteilen, dass Patienten ihre Medikamente auch so wie verschrieben eingenommen haben. Gerade bei Patienten, bei denen eine Demenzerkrankung diagnostiziert wurde, kann das sinnvoll sein. Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hatte bereits 2017 diese erste „digitale Pille“ zugelassen. Mittlerweile ist dieses Angebot weiter angewachsen und zu einer festen Größe geworden.

App hilft bei Therapie von Demenz

Aber gerade mit Blick auf das Thema Demenz sind hierzulande weniger „digitale Tabletten“ als vielmehr die sogenannten „digitalen Gesundheitsanwendungen“ gemeint. Apps und Computerprogramme, die von Medizinern verschrieben werden können – und die zuvor wissenschaftlich geprüft und durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte offiziell zugelassen werden müssen. Schließlich geht es auch hier um Arzneimittelsicherheit. Um das zu gewährleisten und auch, um gefährlichen Wildwuchs zu verhindern, wurde 2019 das Digitale Versorgung-Gesetzes (DVG) umgesetzt.

Längst gibt es nicht nur Social-Media-Apps, sondern auch Apps, die von Ärzten verschrieben werden können. Foto: pixabay.com

Demenz ist ein wichtiges Anwendungsgebiet

Seither dürfen Ärzte und Psychotherapeuten auch solche digitalen Gesundheitsanwendungen verordnen; und die Krankenkassen erstatten die entsprechenden Kosten. Voraussetzung hierfür ist, dass das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zu den Angeboten eine positive Bewertung abgegeben hat und die Aufnahme ins offizielle Verzeichnis erfolgt ist. Eine Übersicht dazu gibt es auf der Internetseite des Bundesinstituts.

Was sind digitale Gesundheitsanwendungen?

Es handelt sich dabei um digitale Programme, die helfen, Krankheiten zu erkennen oder auch die Behandlung von Erkrankungen unterstützen. Gesundheits-Apps beispielsweise, die Patienten dann auf ihrem Smartphone oder Tablet nutzen können. So sind unter anderem digitale Diabetes-Management-Apps zu finden oder auch Web-Anwendungen für den Kampf gegen Schmerzen. Und zahlreiche Anwendungen, die Demenz-Patienten helfen können, ihr Gehirn im Takt zu halten. Spielerisch können hier zum Beispiel Fragen beantwortet werden oder auch geometrische Probleme gelöst werden. Als Ergänzung zur Therapie ist das in jedem eine sinnvolle Entwicklung, machen Mediziner deutlich. Und so wenden längst auch Kliniken und niedergelassene Ärzte solche Apps im Rahmen der Therapie an.
Verzeichnis digitaler Gesundheitsanwendungen

Weitere spannenden Informationen zum Thema Demenz

Weitere Informationen und Beiträge zum Thema Demenz – auch zur Vorsorge – finden Sie im Bereich Demenz in unserem Online-Magazin Gesund in Sachsen.