Demenz? Muss nicht sein!

Eine junge Frau aus Dresden will Mut machen, dass schwere Demenz-Erkrankungen verhindert werden können.
Hanna Wagner aus Dresden hat sich im Studium mit der Frage beschäftigt, ob es Möglichkeiten gibt, Demenz zu verhindern. Ihre Antwort: Ja. Foto: Sabine Mutschke

Demenz klingt zunächst nach Ausweglosigkeit und so überhaupt nicht nach Hoffnung. Doch wenn Hanna Wagner von Demenz spricht, schwingt immer ganz viel Hoffnung mit. Denn die 34-jährige Dresdnerin ist überzeugt, „dass 40 Prozent aller Demenz-Erkrankungen verhindert werden könnten“. Denn auch, wenn es derzeit noch keine Medikamente gibt, um Demenz zu heilen, so haben Medizin und Wissenschaft dennoch in den vergangenen Jahrzehnten mehr und mehr gelernt, warum Menschen überhaupt an Demenz erkranken. „So gibt es beispielsweise zahlreiche Risikofaktoren“, weiß Hanna Wagner.

Zwölf Risikofaktoren können zu Demenz führen

Hanna Wagner arbeitet in einem großen Begegnungs- und Beratungszentrum des ASB in Dresden, dessen Angebote auch von älteren Menschen genutzt werden. In ihrer Master-Arbeit zum Ende des Studiums hat sie sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt. „Es sind insgesamt zwölf Risikofaktoren, die eine schwere Demenz befördern können.“ Neben genetischen Ursachen natürlich, „die nicht beeinflussbar sind“. Vor allem geht es um eine gesunde Lebensweise, um ausreichend Bewegung des Körpers, aber auch des Geistes. Wenig Alkohol und Nikotin. „Also eigentlich nichts, was man nicht relativ leicht umsetzen könnte“, ist Hanna Wagner überzeugt. „Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Studien, die belegen, dass agile und gesunde Menschen seltener an Demenz erkranken.“ Übergewicht und Bluthochdruck seien beispielsweise nicht nur Auslöser von Krankheiten wie Diabetes oder Schlaganfällen; „sondern können auch Grund für eine Demenz sein“.

Der Kampf gegen das Verschwinden beginnt mit einer gesunden Lebensweise. Grafik: pixabay.com

Aktive Menschen erkranken seltener an Demenz

Es gebe jedenfalls viele Tipps, wie man mit Menschen umgeht, die bereits an Demenz erkrankt sind, sagt Hanna Wagner. „Ich habe mich lieber damit beschäftigt, ob und wie man Demenz verhindern kann“, macht sie deutlich. Und wundert sich, „dass dieses Thema so wenig im Fokus ist“. Denn mit Blick auf weltweit 50 Millionen Menschen, die aktuell an Demenz erkrankt sind, „wären 40 Prozent weniger eine enorme Zahl“. Und so hat es sich die Dresdnerin zur Aufgabe gemacht, dieses Thema stärker als bisher in den Blickpunkt zu rücken. Während ihrer Arbeit mit älteren Menschen organisiert sie deshalb Kultur, Ausflüge, Sportangebote – „alles Dinge, die auch wichtig für den Kopf sind“, sagt sie. Wer nur alleine zu Hause vorm Fernseher sitze, sei deutlich mehr gefährdet, als aktive Menschen mit vielen sozialen Kontakten.

Vorträge sollen helfen, das Thema stärker in der Öffentlichkeit zu platzieren

Aber auch außerhalb ihrer Arbeit ist die junge Dresdnerin unterwegs, um ihr Thema immer stärker im Bewusstsein zu platzieren. „Ich halte zum Beispiel regelmäßig Vorträge.“ Auch Krankenkassen werden zunehmend aufmerksam, freut sie sich. „Eine Krankenkasse in Kamenz zum Beispiel hat mich jetzt eingeladen.“ Und sie hofft auf noch mehr Aufmerksamkeit: „Das Thema ist es wert!“

Hanna Wagner (r.) organisiert zahlreiche Kurse, damit Menschen aktiv bleiben. Und auch ums Deutschlernen ukrainischer Flüchtlinge kümmert sie sich, hier mit einer Teilnehmerin. Foto: Sabine Mutschke

Weitere spannende Texte zum Thema Demenz im Online-Magazin

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