„Doktor Wald“ & dessen heilende Wirkung

Wissenschaftler untersuchen schon länger die heilende Wirkung von Spaziergängen im Wald. Studien zeigen, dass Waldluft die körpereigene Abwehr aktiviert.
Gerade Sachsen wartet mit zahlreichen großen Waldgebieten auf. So wie hier in der Sächsischen Schweiz zum Beispiel. Foto: Adobestock

Doktor Wald. Ruhe finden, sich bewegen, frische Luft atmen – all das macht die gesunde Wirkung des Waldes aus. Experten haben ermittelt, dass Waldluft beispielsweise 90 Prozent weniger Staubteilchen enthält als Stadtluft. Und dass Waldspaziergänge gut für die Psyche sind, ist ebenfalls längst klar. So war schon 1984 im Wissenschaftsmagazin „Science“ über eine Studie zu lesen, die herausgefunden hatte, dass allein der Anblick von Bäumen messbar positive Wirkungen auf die Teilnehmer der Studie hatte.

Zudem stellten die Mediziner schon damals fest, dass Patienten nach einer Operation schneller wieder gesund wurden, wenn sie aus dem Krankenhausfenster auf Grün, auf Bäume blickten – und dass sie sogar weniger Schmerzmittel benötigten, als Patienten, deren Blick auf Häuserwände fiel. Auch später kamen immer wieder Wissenschaftler zu Ergebnissen, die belegen, dass Wald, dass ein grünes Wohnumfeld, auch vorbeugend gegen Volkskrankheiten wie Bluthochdruck oder Herzproblemen wirkt. 

Terpene – das Geheimnis des Waldes

Aber was ist das Geheimnis, das im Wald sozusagen in der Luft liegt? Experten sind überzeugt, dass es die sogenannten Terpene sind. Stoffe, mit denen sich die unterschiedlichen Pflanzen im Wald sozusagen Botschaften senden. Diese Terpene stärken auch das menschliche Immunsystem. Vor allem in Japan wurde schon frühzeitig an diesem Thema geforscht. Blutproben von Teilnehmern entsprechender Studien zeigten, dass die Terpene die körpereigenen Abwehrzellen – auch als Killerzellen bekannt – aktivieren und stärken. Aus Japan kommt deshalb auch die sogenannte „Waldmedizin“, die dort an medizinischen Hochschulen auch ein eigener Forschungszweig ist.

Shinrin Yoku – Wald baden

Mediziner sehen den Wald als wichtigen therapeutischen Ort. Shinrin Yoku – übersetzt bedeutet das Waldbaden – ist in Japan deshalb eine der häufigsten Methoden gegen Stresskrankheiten und wird im staatlichen Gesundheitssystem als anerkannte Methode geführt. Ideen, die längst auch hierzulande immer mehr Befürworter finden. Auch wissenschaftlich belegt. So haben beispielsweise Wissenschaftler der Technischen Universität München nachgewiesen, dass Schüler weniger anfälliger gegenüber Stress sind und sich zudem wesentlich besser konzentrieren können, wenn sie statt im Klassenzimmer im Wald lernen. Auch deshalb sind in Sachsen – und speziell in Ostsachsen – zahlreiche Bildungsprojekte in der Natur gestartet worden. Waldkindergärten, Waldhorte oder auch jede Menge Klassenzimmer Grünen. 

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Sonniger Waldweg. Im Artikel: Die heilende Wirkung von "Doktor Wald"
Quelle: pexels.com