Digitale Akte auch im Kreißsaal

Die digitale Akte sorgt im Kreißsaal für mehr Sicherheit für die werdenden Mütter – und auch für mehr Zeit bei den Hebammen. Und sie ist ein wichtiger Schritt in Richtung elektronischer Mutterpass.
Ein Mann mit Brille und Tablet in der Hand sitzt neben einer fröhlich lachenden blonden Frau mit einem Plüschstorch in der Hand im Kreißsaal auf einer weißen Liege
Hebamme Birgit Beensen und Chefarzt Christian Liebisch freuen sich über die neue digitale Akte für den Kreißsaal in Bautzen. Foto: Steffen Unger

Die digitale Akte für werdende Mütter? Jetzt also auch noch im Kreißsaal auf dem Computer rumtippen? Hebamme Birgit Beensen, als leitende Hebamme also „Chefin“ der drei Kreißsäle in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Oberlausitz-Kliniken in Bautzen, räumt ein, dass es bei diesem Gedanken hier und da in ihrem 19-köpfigen Hebammen-Team Vorbehalte gab. „Die sind allerdings längst verschwunden“, freut sich die langjährige Hebamme. „Ganz im Gegenteil, das Thema Digitalisierung im Kreißsaal macht vieles für uns als Hebammen, aber vor allem für die werdenden Mütter deutlich leichter – und sicherer“, sagt sie.

Digitale Akte sorgt für mehr Sicherheit

Seit Anfang September des vergangenen Jahres arbeitet die Klinik in Bautzen mit der sogenannten digitalen Akte. Und das macht nicht zuletzt bei eventuellen Komplikationen alles deutlich schneller. Denn von allen Computern in der Klinik aus kann auf das neue System zugegriffen werden; „sodass für alle medizinischen Bereiche, die im Einzel- und Ernstfall wichtig werden könnten, ein kompletter Überblick über Vorerkrankungen, Medikamente und die komplette Schwangerschaft samt Ultraschallbefunde möglich ist“, beschreibt Birgit Beensen einen der vielen Vorteile des neuen Systems. „Vielleicht den sogar wichtigsten Vorteil“, fügt sie an. Denn durch die digitale Akte werden sämtliche Informationen über Mutter und Kind zusammengeführt; auch wenn die Frauen zum Beispiel während der Schwangerschaft schon einmal in der Klinik aufgenommen werden mussten.

Die digitale Akte sorgt zusätzlich für Sicherheit im Kreißsaal in Bautzen. Foto: pixabay.com

Besonders in Stresssituationen ein wichtiges Hilfsmittel

„Mitunter sind es aber nicht nur diese auf den ersten Blick wichtigen, sondern auch scheinbare Nebensächlichkeiten wie Allergien, die hier plötzlich wichtig werden können, aber die Frauen gerade in Stresssituationen nicht gleich auf dem Schirm haben!“ In der digitalen Zusammenfassung finden sich aber all diese Informationen leicht und übersichtlich.
In aller Regel wird die Akte beim ersten Termin in der Hebammensprechstunde angelegt, die das Bautzener Krankenhaus anbietet. „Dort ist ja auch noch alles entspannt, man kann wunderbar auf die Frauen eingehen – und so fragen wir natürlich auch gleich noch nach den Wünschen für die bevorstehende Geburt“, beschreibt Birgit Beensen. Wobei die digitale Akte natürlich auch noch im Kreißsaal erstellt werden kann.

Digitale Akte hat sich bewährt – mehr Zeit für Mütter und Babys

Die Erfahrungen mit dem neuen System haben jedenfalls gezeigt, „dass sich diese digitale Akte absolut bewährt hat“, freut sich die leitende Hebamme, dass dieser wie erwähnt, nicht ganz unumstrittene Schritt so gut angenommen wird und sich perfekt in die Abläufe im Kreißsaal und der Klinik insgesamt einbinden lässt. Unabhängig von der durch die digitale Akte gestiegenen Sicherheit für die werdenden Mütter und die Kinder, „haben wir wirklich eine deutliche Zeitersparnis beim Thema Bürokratie“. Und diese gewonnene Zeit, macht die leitende Hebamme dann deutlich, „kommt natürlich den Frauen und Kindern zugute“.

Nächster Schritt ist der elektronische Mutterpass

Bald folgt der elektronische Mutterpass. Bautzen ist dann schon vorbereitet. Foto: pixabay.com

Und auch beim Blick in die nahe Zukunft sind die Bautzener durch ihr neues System schon einen wichtigen Schritt voraus: In Kürze soll auch der elektronische Mutterpass kommen; „darauf sind wir mit unserer digitalen Akte dann schon bestens vorbereitet“, unterstreicht Birgit Beensen.

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