Dass der Winter mit seinen ziemlich heftigen Temperaturwechseln zwischen frostig kalt vor der Haustür und der warmen und vor allem ziemlich trockenen Heizungsluft in den Räumen der Haut zu schaffen macht, ist ja längst kein wirkliches Geheimnis mehr. Aber dass auch die Haare leiden? Das haben wohl nur die Wenigsten auf dem umgangssprachlichen Schirm. Schnell können Haare durch dieses ständige Temperatur-Aufundab stumpf und ausgetrocknet aussehen.
Saisonaler Haarausfall im Winter: Warum verlieren wir mehr Haare?
Zudem leiden viele Menschen in den Herbst- und Wintermonaten nicht selten an saisonalem Haarausfall. Gerade das ist jedoch normal, sagen Mediziner. Unser Körper versucht so, die Schäden an den Haaren „zu reparieren“, die während des Sommers durch zum Beispiel UV-Strahlung, das Chlor- oder Salzwasser entstanden sind. „Hinzu kommt eine verringerte Vitamin-D-Produktion im Winter“, beschreibt auch Göran Donner, Sprecher der Sächsischen Landesapothekerkammer. Auch das hat Auswirkungen auf die Haare; wie auf den gesamten Körper. Da die Tage im Winter kürzer sind und die Sonnenstunden spärlicher, kann der Körper das sogenannte Sonnenvitamin – Vitamin D – nicht mehr so intensiv produzieren.
Wie bekommen unsere Haare zusätzlich Vitamin D?
Und so steht nun wieder die alljährliche Frage im Raum: Kann Vitamin D auch durch Arzneimittel zugeführt werden? „Für Menschen mit einem sogenannten Mangelrisiko, kann es sinnvoll sein, Vitamin D zuzuführen“, sagt Göran Donner. Ein Mangelrisiko haben beispielsweise Senioren über 65. „Aber auch Menschen, die sich vegan ernähren, kaum im Freien sind oder chronische Darm-, Leber- oder Nierenkrankheiten haben.“ Allerdings sollten diese Vitamin D-Arzneimittel ausschließlich nach Rücksprache mit dem Arzt oder Apothekenpersonal eingenommen werden, macht Göran Donner deutlich, der auch selbst in Dippoldiswalde eine Apotheke führt. Denn welche Dosierung die individuell passende ist, sollten Laien lieber nicht einschätzen wollen, unterstreicht der Mediziner.
Welche Pflegemittel sind im Winter für die Haare am besten?
Dem gestressten Haar helfen können natürlich auch entsprechende Pflegemittel. Aber hier sollte dringend auf die Inhaltsstoffe geschaut werden, raten Dermatologen. Gerade im Winter sei das besonders wichtig. Denn Pflegeprodukte, die zum Beispiel sogenannte Tenside wie Natriumlaurylsulfat beinhalten, können zusätzlich den schützenden Fettfilm der Haut beschädigen. Auch Duftstoffe können die Haut irritieren. Für gesunde Haare sollte zudem unbedingt auf Inhaltsstoffe wie Paraffin, Silikone oder Parabene verzichtet werden, machen Hautexperten deutlich.
Hilfe für die Haare wächst quasi vor der Haustür
Übrigens ist auch gegen gestresste Haare vor der Haustür sozusagen ein Kraut gewachsen: Kamille nämlich. Abgekühlter Kamillentee ergibt eine gesunde und entspannende Haar-Spülung, die sich zudem auch positiv auf die Kopfhaut auswirkt. Aber auch das vor allem aus Hautprodukten bekannte Urea ist in Haarpflegeprodukten gut aufgehoben: Urea – übersetzt Harnstoff – hilft bei Juckreiz und Schuppen.
Weitere spannende Tipps für eine gesunde Haut und gesunde Haare gibt es in der Rubrik Schön in Sachsen in unserem Online-Magazin Gesund in Sachsen.