Darmkrebs muss nicht tödlich sein

Am Emmaus Krankenhaus Niesky arbeiten Spezialisten verschiedener Kliniken im Kampf gegen Darmkrebs Hand in Hand. Mit sehr hohen Heilungschancen.
Der Darm hat nicht nur eine lebenslange Mammutaufgabe zu erfüllen, sondern ist auch für die Gesundheit des Körpers verantwortlich. Vorsorgeuntersuchungen wie Darmspiegelungen sind deshalb unbedingt wichtig. Foto: Romy Dudys

Rund 30.000 Männer und etwa 26.000 Frauen erkranken jedes Jahr in Deutschland neu an Darmkrebs. Damit ist Darmkrebs die zweithäufigste Krebsart. Etwa die Hälfte der Betroffenen stirbt an den Tumoren im Darm. Dabei wäre das nicht nötig, ist Rainer Stengel überzeugt, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Emmaus Krankenhaus Niesky. Er ist ein ausgewiesener Experte für Gastroenterologie, Spezialist für Therapie und Diagnostik von Magen-Darm-Erkrankungen. „Würden mehr Menschen die Vorsorgeuntersuchungen nutzen, wäre die Sterberate deutlich niedriger“, ist Rainer Stengel überzeugt.

Darmspiegelung als wichtiges Mittel im Kampf gegen Darmkrebs

Gerade mit Blick auf das Thema Darmkrebs gibt es mit der Darmspiegelung eine sehr gute und sichere Möglichkeit, Probleme frühzeitig zu erkennen, ist der Chefarzt überzeugt. „Das größte Problem ist das Nichtwissenwollen“, machte er deshalb jüngst im Rahmen des Gesundheitsforums an der Klinik deutlich. Solange die Erkrankung unerkannt ist, kann sie nicht behandelt werden – „aber irgendwann überholt sie die Betroffenen …“ Würde es nach den Spezialisten in Niesky gehen, „gebe es eine Art verpflichtenden Tüv für den Darm wie fürs Auto!“

Chefarzt warnt: Darm unbedingt ernstnehmen

Der Darm ist das Gesundheitszentrum des Körpers, sagt Rainer Stengel, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Emmaus Krankenhaus Niesky. Foto: Victor Franke
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Der Darm ist das Gesundheitszentrum des Körpers, sagt Rainer Stengel, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Emmaus Krankenhaus Niesky. Foto: Victor Franke

Überhaupt plädiert der Spezialist dafür, den Darm stärker ernstzunehmen. „Der Darm ist das Zentrum unserer Gesundheit!“ Der Darm ist wichtig für unser Immunsystem; und er leistet Schwerstarbeit. „30 Tonnen Speisen und rund 50.000 Liter Flüssigkeit gehen durchschnittlich in einem Leben durch den Darm“, zählt Rainer Stengel auf. Je gesünder wir uns ernähren, desto leichter kann der Darm diese Mammutaufgabe bewältigen. Bewegung und reichlich Trinken gehören ebenso dazu; „möglichst wenig Alkohol natürlich“.

Polypen sind nicht zu unterschätzende Vorstufe zum Darmkrebs

Ab 50 sollte dann jeder die von den Krankenkassen bezahlten Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. „Denn je eher bestimmte Probleme erkannt werden, umso größer sind die Chancen, dass sich daraus kein Krebs entwickelt!“ Polypen beispielsweise sind eine nicht zu unterschätzende Vorstufe. „Die werden bei einer Darmspiegelung meist gleich mit entfernt.“ Wer seinen Darm kontrollieren lässt, profitiert also quasi doppelt: Einerseits die Sicherheit, gesund zu sein, andererseits werden kleine Problemstellen gleich behoben.

Minimalinvasive Eingriffe helfen Leben retten

Profitieren können Betroffene am Emmaus Krankenhaus aber auch von der besonders engen Zusammenarbeit zwischen Innerer Medizin und den Spezialisten der Klinik für Chirurgie. Chefarzt Nils Walther setzt hier nämlich nicht „nur“ auf besonders schonende minimalinvasive Eingriffe, „sondern bei der Darmspiegelung werden auch gleich die Stellen farblich gekennzeichnet, die wir anschließend operieren“, so der Chirurgie-Chef. Ziel ist es, den Betroffenen wieder ein „ganz normales Leben“ zu ermöglichen, meist ohne künstlichen Darmausgang. „Der Tumor muss mit einem Sicherheitsabstand im Gesunden mit allen entsprechenden Lymphknoten entfernt werden“, sagt Nils Walther. Bei der „Schlüssellochtechnik“ wird bei der Operation eine Kamera eingeführt.

Nils Walther, Chefarzt der Klinik für Chirurgie am Emmaus Krankenhaus Niesky beschreibt die hochmodernen OP-Methoden im Kampf gegen Darmkrebs. Foto: Romy Dudys

Zugang in den Bauchraum durch Trokare – das macht kleine Schnitte möglich

Der Zugang in den Bauchraum wird durch sogenannte Trokare ermöglicht – kleine Röhren mit Ventilen, für die nur kleine Schnitte notwendig sind und die Belastungen und Schmerzen während sowie nach der OP gering halten. Außerdem wird während der Operation Kohlendioxid in den Bauch gepumpt, um Platz zum Operieren zu haben. „Das ist alles in allem eine sehr unblutige Angelegenheit“, beschreibt Nils Walter. Moderne Hochleistungsmedizin, die sehr gute Heilungschancen ermöglicht.

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