Wie geht’s der Apotheke vor Ort? Kein Grund zur Beunruhigung? Aktuell gibt es hierzulande ja immerhin noch 22 Vor-Ort-Apotheken je 100.000 Einwohner. Klingt viel? Zum Vergleich ein Blick auf die Verteilung von Supermärkten: Hier gibt es derzeit immerhin 45,5 auf 100.000 Einwohner gerechnet. Gut doppelt so viele wie Apotheken also … Und im europäischen Vergleich liegt der Durchschnitt mit rund 32 Apotheken ebenfalls deutlich höher. Aber zur Beruhigung könnten ja die zahlreichen Internet-Apotheken dienen. Aber das sieht zum Beispiel Göran Donner gänzlich anders. Er ist selbst Apotheker in Dippoldiswalde und seit vergangenem Sommer Präsident und Sprecher der Sächsischen Landesapothekerkammer.
Die persönliche Beratung gibt’s nur in der Apotheke vor Ort
Denn die Vorteile von Apotheken vor Ort im Vergleich zur Konkurrenz aus dem Internet liegen für Göran Donner auf der Hand. „Das ist ganz klar der persönliche und unmittelbare Kontakt samt der gezielten Beratung“, sagt er. Nicht ohne Grund hänge in seiner Apotheke der Spruch: Ein Wort geht immer! „Die Chance für die Patienten, im Beratungsgespräch sofort nachfragen zu können, ist unfassbar wichtig“, ist Göran Donner überzeugt. Was ihm außerdem wichtig ist: „Wir sagen notfalls auch mal nein!“ Denn wer mehrere Medikamente gleichzeitig nehmen muss, hat mitunter das Problem, dass die unterschiedlichen Wirkstoffe zur Unwirksamkeit der anderen Medikamente oder zu Nebenwirkungen führen können. „Das können wir sehr leicht verhindern“, sagt der Dippoldiswalder.
Niemand ist schneller als die Apotheke vor Ort
Hinzu kommt die Geschwindigkeit, sagt Göran Donner. Die ist bei der Vorort-Apotheke deutlich höher als die der Internet-Konkurrenz, ist er überzeugt: „Innerhalb von maximal fünf Stunden bekommen die Patienten bei uns das Benötigte!“ Zudem gibt es in der Vor-Ort-Apotheke nicht „nur“ den persönlichen Kontakt zu den Kunden, „sondern wir haben natürlich auch enge Kontakte zu den Ärzten in der Region, oft sogar persönliche Kontakte“, nennt der Dippoldiswalder Apotheker einen weiteren wichtigen Punkt. Denn so können bestimmte Fragen zur Medikation schnell und meist sehr unkompliziert gelöst werden. „Gerade in Zeiten mit Lieferschwierigkeiten bestimmter Medikamente ist das ein sehr, sehr wichtiger Fakt, um schnell Alternativen zu besprechen“, macht Göran Donner deutlich.
Notdienst und Nachtdienst ist nicht zuletzt für Familien mit Kindern wichtig!
Mit ganz oben auf der Liste der Vorzüge der Vor-Ort-Apotheken steht für ihn zudem das Thema Nacht- und Notdienst. „Gerade für Familien mit Kindern ist es oft notwendig, schnell zum Beispiel Antibiotika bereitstellen zu können. Es findet sich im Notfall immer eine Apotheke in unmittelbarer Umgebung, die bereitsteht.
Kein finanzieller Vorteil der Online-Apotheke mehr
Übrigens: Auch einen finanziellen Vorteil bieten die Internet-Apotheken seit geraumer Zeit nicht mehr in jedem Fall. Durch das noch durch den damaligen Bundes-Gesundheitsminister Spahn auf den Weg gebrachte Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken (VOSG) gilt seit nun schon über einem Jahr für gesetzlich Versicherte stets der gleiche Preis für verschreibungspflichtige Arzneimittel. Heißt, Versandapotheken dürfen gesetzlich Versicherten also keine Rabatte mehr auf rezeptpflichtige Arzneimittel gewähren. Gleichzeitig dürfen auch Vor-Ort-Apotheken gegen eine Gebühr von 2,50 Euro je Lieferung Medikamente per Botendienst bis nach Hause bringen.
Spannende Informationen in unserem Online-Magazin
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