Osteopathie schon bei Babys?

Osteopathie kann bereits bei Säuglingen sinnvoll sein, sagen Experten. Durch verschiedene Gründe kann es in den kleinen Körpern zu Spannungsstörungen kommen.
Auch für Babys und Kleinkinder kann Osteopathie ein wichtiger Weg gegen Verspannungen und Schmerzen sein, sind Experten überzeugt. Foto: Adobestock

Rückenprobleme sind sozusagen der Klassiker. Für das sinnvolle Zusammenspiel verschiedener Therapieansätze nämlich. Schulmedizin, Physiotherapie und Osteopathie – alle haben ihre eigenen Vorzüge und passen durchaus gut zusammen, um bestimmte Probleme anzugehen.

Osteopathie kommt ohne technische Geräte aus

Die Osteopathie beispielsweise setzt darauf, ohne technische Geräte oder Medikamente auszukommen. Stattdessen sollen mithilfe von Dehn-, Massage- und Grifftechniken unter anderem Blockaden oder die durch vieles Sitzen oder Bewegungsmangel häufig auftretenden Verspannungen am Bewegungsapparat – wie eben im Rücken – gelöst werden. Aber auch am Nervensystem. Es geht darum, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Ein Ansatz, auf den zum Beispiel auch die Traditionelle Chinesische Medizin setzt; mit Methoden wie der Akupunktur beispielsweise. Es geht darum, das Hauptaugenmerk nicht auf die Symptome, sondern auf die Ursachen zu legen – und daraus Therapieansätze zu entwickeln. Und das nicht als Ersatz für die sogenannte Schulmedizin, sondern Ergänzung, heißt es dazu vom Verband der Osteopathen Deutschland (VOD).

Probleme durch hohen Druck bei der Geburt

Osteopathie ist im Übrigen kein Angebot, das sich ausschließlich an Erwachsene richtet – sondern auch für Säuglinge können osteopathische Therapien sinnvoll und wichtig werden, ist beispielsweise Anja Bilgett überzeugt. Sie kümmert sich in ihrer Dresdner Osteopathie-Praxis intensiv auch um Kinder oder Säuglinge. Und erklärt auch warum: „Während der Geburt wirken unterschiedliche Drücke und Spannungen auf das Baby, manchmal gibt es auch ein Missverhältnis zwischen der Größe des Kindes und dem mütterlichen Becken.“

Dadurch kann es nach der Geburt zu Spannungsstörungen im Körper des Neugeborenen kommen, weiß die ausgebildete Physiotherapeutin. „Eine prophylaktische osteopathische Untersuchung und Behandlung kann deshalb sinnvoll sein“, sagt sie. Denn bei hoher Körperspannung könne es zu Störungen wie zum sogenannten Schiefhals, Schädelasymmetrie, Verdauungsbeschwerden – Koliken oder Blähungen – oder auch zu „Schreikindern“ kommen, fügt die Dresdnerin an.

Die Dresdner Osteopathin Anja Bilgett setzt in ihrer Praxis auf Angebote auch bereits für Säuglinge und Kinder. Aus vielerlei Gründen, sagt sie.

Hyperaktivität oder Schmerzen als Folge

„Werden solche anfänglichen Störungen nicht behandelt, können sie unter Umständen zu Problemen, wie Lern- und Konzentrationsstörungen, Koordinationsstörungen, Hyperaktivität, Kopfschmerzen, Haltungsfehlern und Zahnfehlstellungen führen“, zählt Anja Bilgett auf. Aber auch dann gebe es noch immer zahlreiche Ansatzpunkte, die betroffenen Kinder osteopathisch zu behandeln und die Probleme anzugehen. Und dass Muskelverspannungen durch gezielte Druckmassagen gelöst werden können, bestätigen im Übrigen auch seriöse wissenschaftliche Studien.

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