Nach der Hüft-OP sofort aufstehen?

Die Orthopädische Klinik Rothenburg setzt beim Thema Hüft-OP jetzt auf ein neues Verfahren. Alle Infos dazu im neuen Podcast.
Doris Noack ist eine der ersten Patientinnen, die in Rothenburg mit dem neuen Verfahren an der Hüfte operiert wurde. „Ich bin total zufrieden mit der Hüft-OP!“ Foto: Klinik

Dass sie schon einen Tag nach der Hüft-OP aufgestanden ist, und das auch noch weitgehend ohne Schmerzen an der Hüfte, begeistert Doris Noack aus Kreba-Neudorf noch immer. „Ich hatte nur eine Art Muskelkater, weil sich die Muskeln wieder ihren Platz suchen mussten“, beschreibt sie. Und das nachdem sie ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt bekommen hatte. Auch Schmerzmittel brauchte Doris Noack nicht, „ich habe lediglich ein paar entzündungshemmende Mittel bekommen“.

Minimalinvasives Verfahren für Hüft-OP

Operiert wurde sie in der Fachklinik Orthopädie am Orthopädischen Zentrum Rothenburg bei Görlitz. Die Klinik setzt seit Juni auf ein neues Verfahren beim Einsatz künstlicher Hüftgelenke. „Es ist ein minimalinvasives Verfahren“, so Dr. med. Torsten Menzel. Er ist Chefarzt der Fachklinik und ist hörbar begeistert von dieser Operationsmethode, „bei der es nicht in erster Linie darum geht, dass der Schnitt klein ist, sondern dass wir als Chirurgen zum Gelenk gelangen, ohne Muskeln, Sehnen oder Nerven zu tangieren“. Ein Verfahren übrigens, das schon 1870 vom deutschen Chirurgen Carl Hueter entwickelt wurde, aber bisher eher selten genutzt wird. „Weil es schwieriger und technisch aufwendiger ist“, weiß der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Orthopädie am Orthopädischen Zentrum Rothenburg bei Görlitz. Die Klinik setzt seit Juni auf ein neues Verfahren beim Einsatz künstlicher Hüftgelenke. „Es ist ein minimalinvasives Verfahren“, so Dr. med. Torsten Menzel. Er ist Chefarzt der Fachklinik und ist hörbar begeistert von dieser Operationsmethode, „bei der es nicht in erster Linie darum geht, dass der Schnitt klein ist, sondern dass wir als Chirurgen zum Gelenk gelangen, ohne Muskeln, Sehnen oder Nerven zu tangieren“. Ein Verfahren übrigens, das schon 1870 vom deutschen Chirurgen Carl Hueter entwickelt wurde, aber bisher eher selten genutzt wird. „Weil es schwieriger und technisch aufwendiger ist“, weiß der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie.

So funktioniert die neue OP-Methode an der Hüfte

Hochmoderner Operations-Saal in der Fachklinik Orthopädie am Orthopädischen Zentrum Rothenburg bei Görlitz. Foto: Klinik. Im Artikel: 
Minimalinvasives Verfahren für Hüft-OP
Hochmoderner Operations-Saal in der Fachklinik Orthopädie am Orthopädischen Zentrum Rothenburg bei Görlitz. Foto: Klinik

Bei der „normalen“ Hüft-OP verschaffen sich die Mediziner den Zugang zum kaputten Hüftgelenk von der Seite der Patienten aus, um die komplette Übersicht über den Schenkel zu haben, beschreibt Dr. med. Menzel. „Dafür müssen dann aber Muskeln und Sehnen durchtrennt und anschließend vernäht werden“. Bei der Hueter-Methode nähern sich die Operateure dem Gelenk durch einen zehn Zentimeter langen Schnitt von vorn, „was für die OP selbst dann einer abgewinkelten Welle an der Knochenfräse bedarf“. Das erfordert besonderes Können und Übung, „weil man quasi um die Ecke fräst“.

Für die Patienten ist diese Methode allerdings deutlich schonender. „Und schmerzärmer!“ Denn die Muskeln und Sehnen werden bei dieser OP nicht zerschnitten, sondern zur Seite geschoben. „Im Prinzip könnten die Patienten schon direkt nach der OP aufstehen und laufen“, macht der Rothenburger Chefarzt deutlich. Die Mediziner lassen die Patienten allerdings einen Tag lang nach dem Eingriff „in Ruhe“ – aber ab dem zweiten Tag beginnt das Lauftraining. „Das ebenfalls im Prinzip ohne stützende Stöcke erfolgen könnte, da ja die Muskeln um das Gelenk intakt sind und den nötigen Halt geben.“ Für das Gefühl der Sicherheit bekommen die Patienten die Stöcke dennoch.

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Rothenburger Spezialisten haben 40-jährige Expertise

Rund 400 Hüftprothesen werden von den fünf Spezialisten in Rothenburg jedes Jahr eingesetzt. „Wir verfügen hier über eine gut 40-jährige Expertise auf diesem Gebiet – sind als Endoprothetikzentrum natürlich auch zertifiziert“, unterstreicht der Orthopädie-Chef. Deshalb sind die Rothenburger Spezialisten auch für diese neue Methode prädestiniert, die nun nach und nach die bisherige ablösen wird. „Aber natürlich können die Patienten wählen.“

Für Doris Noack gab es jedenfalls keine Frage, sagt sie. Und ist jetzt, kurz nach der OP, noch immer hörbar begeistert. Den Vergleich zur „alten“ OP-Methode hat sie zwar nur über ihren Mann, der ebenfalls in Rothenburg operiert wurde, „aber ich bin schon jetzt deutlich weiter, als er damals zu diesem Zeitpunkt war“, vergleicht sie. Die Wahl würde bei ihr jedenfalls immer wieder auf diese neue, schonendere und fast schmerzfreie OP-Methode fallen, sagt sie.

Hier geht es zum Video: Minimalinvasives Hüft-OP-Verfahren – Fachvortrag von Dr. med. Torsten Menzel (09/2022)

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