Gerade in der Medizin geht Kontinuität mit Vertrauen einher. Und mit Blick auf den Chefarztposten der Hals-Nasen-Ohren-Klinik am Krankenhaus in Bautzen hatte diese Kontinuität in den vergangenen immerhin 29 Jahren einen Namen: Dipl. Med. Thomas Raue. Nun wurde der bekannte Mediziner in den verdienten Ruhestand verabschiedet und hat den symbolischen Staffelstab an „seiner“ HNO-Klinik an den neuen Chefarzt Dr. med. Alexander Darbinjan übergeben. Der 41-Jährige kommt vom Städtischem Klinikum in Dresden. Seine medizinische Ausbildung absolvierte der gebürtige Freiberger ebenfalls in Dresden; am dortigen Uniklinikum. „Wobei ich während des Studiums auch regelmäßig Erfahrungen im Ausland sammeln konnte“, verweist der neue Chefarzt unter anderem auf die Stationen Graz, Krakau, Madrid und Johannesburg. Zudem arbeitete er vor seiner Promotion ein Jahr in New York. „Dort habe ich mich mit der Biophysik des Innenohres beschäftigt.“
HNO-Klinik soll von internationaler Erfahrung profitieren
Die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde ist jedenfalls eine echte Leidenschaft für ihn. „An diesem Fachgebiet reizt mich vor allem das breite Spektrum: Ob jung oder alt, ob Mann oder Frau, ob ausgedehnte mehrstündige Tumorchirurgie oder diffizile Mikrochirurgie am Ohr, in der HNO findet man alles.“, so der neue Chefarzt, der also jede Menge Expertise und auch viele neue Ideen mit an die Oberlausitz-Kliniken bringt. Denn auch nach dem Studium hat ihn die Forschung nicht losgelassen. So war der Dresdner unter anderem wissenschaftlicher Mitarbeiter im Mittelohrforschungslabor in der HNO-Klinik der Uniklinik. Aber wichtig war ihm immer vor allem die Mischung aus Weiterbildung und der Nähe zu den Patienten, macht er deutlich. So arbeitete Dr. Darbinjan während seiner Assistenzarztzeit in der HNO-Klinik der Universität auch am dortigen Medizinischen Versorgungszentrum. 2021 wechselt er dann ans Städtische Klinikum Dresden und schließt eine Zusatzweiterbildung in Allergologie ab.
Hochmoderne Behandlungsmethoden mit Wohnortnähe verbinden
In Bautzen hat der neue Chefarzt jedenfalls eine Menge vor, sagt er. Es gehe darum, den Klinikstandort mit hochmodernen Behandlungsmethoden in die Zukunft zu führen, um damit die wohnortnahe Versorgung zu gewährleisten, was gerade im sogenannten flachen Land besonders wichtig ist. „Wir orientieren uns dabei an den gültigen Leitlinien und aktuellen Standards von Medizin und Wissenschaft“, gibt er die Richtung vor. Für diesen Weg ist ihm nicht zuletzt die Kooperation mit niedergelassen Haus- und Facharztpraxen wichtig. „Hier sehe ich einen bedeutsamen Ansatz, mit den niedergelassenen Kollegen ins Gespräch zu kommen, um Erfahrungen auszutauschen und konstruktiv zusammen zu arbeiten“. Aber auch seine guten Kontakte zur Uniklinik will Dr. Darbinjan nutzen: „Es ist geplant eine Art Rotation von Assistenzärzten zwischen Uniklinik Dresden und unserer Klinik zu etablieren“, so der neue Chefarzt. Zudem soll es künftig einen leichteren Weg geben, OP-Termine über die Homepage der Oberlausitz-Kliniken abzufragen. „Hier sind wir dabei, für eine Sprechstunde zur Prüfung der OP-Indikation, Zweitmeinung oder komplexe Fragestellungen eine Zulassung zu bekommen.“
Die Kraft für all diese Aufgaben holt er sich dabei aus seiner Familie, verrät der Vater dreier Kinder. „Ohne die Unterstützung meiner Familie, insbesondere von meiner Frau, wäre das alles nicht möglich“, macht er deutlich. Und verweist auch auf seinen christlichen Glauben, „der mir die notwendige Demut, schenkt, um die verantwortungsvolle Position bestmöglich auszufüllen.“
Warum es nicht immer gleich eine OP sein muss
Nein, es muss nicht immer eine OP sein, sagt der neue Chefarzt der HNO-Klinik in Bautzen. „Unsere Klinik verfügt über das operative und eben auch konservative Leistungsspektrum zur Versorgung aller akuten sowie entzündlichen Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen“, macht Dr. med. Alexander Darbinjan deutlich. Zudem gehören auch die Abklärung von Tumorerkrankungen sowie wiederherstellende, kosmetischen Operationen im Kopf-Hals-Gebiet zur Expertise der Bautzener Mediziner. „Wir setzen dabei auf endoskopische, mikro- und elektrochirurgische Untersuchungs- und Behandlungsmethoden.“ Die Bandbreite der Untersuchungen und Funktionsprüfungen schließt zudem die Prüfung von Gehör- und Gleichgewichtsorganfunktion sowie die Durchführung objektiver Hörprüfungen mit ein. Die spezialisierte Tumorbehandlung und Betreuung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Schwerpunktkliniken in der Region. Und besonders wichtig: „Eine 24-Stunden-Notfalldienstbereitschaft wird bei uns ebenfalls sichergestellt“, so der neue Chefarzt der Klinik.
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