Hightech-Laser gegen Grauen Star

Seit der Corona-Pandemie wollen immer mehr Menschen auf ihre Brille verzichten. Das AugenCentrum Dresden bietet dafür eine hochpräzise Laser-Methode an.
Dr. Anne Lux vom AugenCentrum Dresden rät aus medizinischen Gründen dazu, die trübe Augenlinse mithilfe moderner Lasertechnik zu entfernen. Auch, wenn das keine Kassenleistung ist. Foto: Robin Lenke

Dass die Corona-Pandemie auch in Praxen von Augenmedizinern zu spüren war, dürfte im ersten Moment überraschend klingen. Dr. Anne Lux vom AugenCentrum Dresden kennt allerdings die Antwort: „Auch bei uns ist in den vergangenen beiden Pandemie-Jahren die Nachfrage nach Linsen-Operationen als kosmetische Eingriffe gestiegen, weil wegen der Maskenpflicht regelmäßig die Brillen beschlagen waren und deshalb viele Betroffene noch einmal einen zusätzlichen Anlass bekommen haben, gern auf Brillenunabhängigkeit zu setzen“, hat die Dresdner Augenärztin beobachtet.

Wobei diese Operationen natürlich in erster Linie in der Therapie des sogenannten Grauen Stars eingesetzt werden, der altersbedingten Trübung der Augenlinse. Zunächst lässt bei dieser Erkrankung meist das Sehen in der Nähe nach, durch die trüber werdende Linse ist später aber auch das Sehen in weiterer Entfernung mehr und mehr eingeschränkt. „Und in diesem fortgeschrittenen Stadium ist dann tatsächlich auch von außen eine graue Einfärbung der Linse zu erkennen, daher auch der volkstümliche Name Grauer Star für die Krankheit, die eigentlich Katarakt heißt.“

Auto fahren nicht mehr möglich?

Lässt die Sehleistung dadurch so stark nach, dass immer häufiger alltägliche Dinge wie Auto fahren nicht mehr möglich werden, der Alltag also zunehmend eingeschränkt wird, und diese Probleme auch nur noch schwer durch eine Brille ausgeglichen werden können, hilft in aller Regel allein eine Operation, beschreibt Dr. Lux den Verlauf der Erkrankung und der Therapie.

Bei der erwähnten Operation wird dann die natürliche Linse des Auges durch eine individuell auf jeden Patienten angepasste künstliche Linse ersetzt. „Dieser mikrochirurgische Eingriff ist längst Routine, sehr kurz, durch die von uns angewandte Tropf-Gel-Betäubung absolut schmerzfrei und sicher, aber dennoch natürlich in einigen wenigen Fällen nicht ohne das Risiko von Nebenwirkungen“, weiß die Dresdner Augenärztin. Nach einigen kurzen, präzisen Schnitten im Auge wird die eingetrübte Linse freigelegt, durch Ultraschall zerkleinert und abgesaugt – bevor dann anschließend die künstliche Linse eingesetzt wird.

Ultraschall kann zu Problemen an der Hornhaut führen

„Je weiter fortgeschritten die Erkrankung, umso mehr Ultraschall-Energie ist notwendig – und das wiederum kann zu Problemen an der Hornhaut des Auges führen“, nennt die Spezialistin die angesprochenen Nebenwirkungen. Vor allem also bei Patienten, deren Linsen bereits stark getrübt sind – aber auch bei Betroffenen, bei denen die Endothelzellen an der Hornhautrückfläche geschwächt sind.“ Zellen also, die für die Gesundheit der Hornhaut von besonderer Bedeutung sind.

In solchen Fällen empfehlen die Mediziner am AugenCentrum Dresden eine Operation mit dem hochmodernen Femto-Laser. Dieses System setzt die für die Linsen-Entfernung notwendigen Schnitte nicht nur wesentlich schonender, sondern auch absolut präzise. „Uns sind damit genormte, ganz exakte Schnitte im Auge möglich“, unterstreicht Dr. Anne Lux. Die Kunst-Linse kann im Anschluss absolut exakt positioniert werden. Was nicht zuletzt für Patienten von großer Bedeutung ist, die auf sogenannte multifokale Kunstlinsen setzen. Diese Linsen machen nach der OP ein Sehen ohne Brille im Fern- und Nahbereich möglich. „Wobei wir hier beim eingangserwähnten Wunsch vieler Betroffener mit Blick auf das Beschlagen der Brille durch die Maske sind …“

Frau hält Brille in die KAmera. Im Artikel: Hightech-Laser gegen Grauen Star
Brille adé, Quelle: pexels.com

Femto-Laser ist schonender und präziser

Gleichzeitig wird während der Operation mithilfe der Lasertechnologie auch die trübe Linse in Sekundenschnelle in kleine Teile zerschnitten. „Die Entfernung kann dann oft komplett ohne zusätzlichen Ultraschall-Einsatz erfolgen“, nennt die Augenärztin den entscheidenden Vorteil dieser OP-Methode. Außerdem ist dieser Femto-Laser nicht „nur“ präziser und schonender, sondern auch die Heilungszeit ist spürbar kürzer.

„Allerdings ist diese Operation nach wie vor leider keine Kassenleistung“, bedauert die Dresdner Augenspezialistin. Die Kosten müssen die Patienten also selbst tragen. „Natürlich beraten wir ausführlich und individuell, bevor über die Art des Eingriffs entschieden wird“, verweist Dr. Anne Lux darauf, dass sich die Mediziner gut zwei Stunden Zeit für die gründlichen Voruntersuchungen nehmen. „Denn so wie jeder Mensch unterschiedlich ist, gilt das auch fürs menschliche Auge“, beschreibt sie.

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