Warum die Grippeschutz- Impfung gegen Sepsis hilft

Blutvergiftung ist hierzulande die dritthäufigste Todesursache. Aber sind wir wirklich schutzlos ausgeliefert? Antworten kennt Dr. Maximilian Worm, Oberarzt an den Oberlausitz-Kliniken Bautzen.
Viele durchsichtige Stab-Bakterien schwimmen in einer blauen Flüssigkeit
CSM-Bakterien werden über offene Wunden übertragen – und lösen Sepsis aus. Foto: infektionsschutz.de

Die Zahl zeigt die unfassbare Dimension, die das Thema Sepsis hat: 50 Millionen Menschen bekommen jedes Jahr weltweit diese Diagnose; landläufig auch Blutvergiftung genannt. „Und bis zu 40 Prozent der Betroffenen sterben daran“, weiß Oberarzt Dr. Maximilian Worm, an den Oberlausitz-Kliniken Bautzen/Bischofswerda für das Thema Krankenhaushygiene verantwortlich. Damit ist Sepsis immerhin die dritthäufigste Todesursache hierzulande – dennoch will der Experte auch Mut machen. „Denn Blutvergiftung ist nicht unvermeidbar und vor allem können wir sehr erfolgreich gegensteuern, wenn Sepsis rechtzeitig erkannt wird“, macht der Mediziner deutlich.

Symptome einer Sepsis sind sehr typisch

Doch Dr. Worm kennt auch das Aber in seiner Aussage: „Viel zu häufig denken die Betroffenen nämlich viel zu spät daran, dass die Symptome auf eine mögliche Blutvergiftung hinweisen können, weil Sepsis leider nicht wirklich im Blickfeld steht!“ Auch deshalb erklärt er regelmäßig auf Veranstaltungen die möglichen Symptome einer Sepsis. Fieber, Schüttelfrost und Herzrasen zum Beispiel, zählt der Experte auf. „Ähnlich wie bei einer Grippe, was eben dazu führt, dass viele nicht gleich an eine Blutvergiftung denken!“

Oberarzt Dr. Maximilian Worm ist an den Oberlausitz-Kliniken Bautzen/Bischofswerda für das Thema Krankenhaushygiene verantwortlich. Foto: PR/OLK

Warum das Immunsystem über die Schwere bestimmt

Wobei die Schwere des Verlaufs von der körperlichen Verfassung der Betroffenen abhängt. Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind hierfür anfälliger. „Gerade die Atemwege sind dabei oft betroffen – so dass Impfungen zum Beispiel gegen Grippe oder Pneumokokken bei Älteren auch mit Blick auf das Thema Sepsis unbedingt ratsam sind“, beschreibt Dr. Maximilian Worm. Und dann ist ja auch noch der Mythos, dass sich bei einer Wunde und einer durch Verunreinigung verursachten Blutvergiftung ein roter Streifen von der Wunde aus in Richtung Herz entwickelt. Ob das in jedem Fall so ist, darüber gibt es unterschiedliche Sichten in der Medizin – klar ist aber, dass nicht jeder rote Streifen auch gleich ein Zeichen für eine Sepsis sein muss. Und noch wichtiger: Eine Blutvergiftung kann eben auch auftreten, obwohl es keinen roten Streifen zwischen Wunde und Herz gibt!

Weitere wichtige Informationen rund ums Thema Sepsis gibt es im Bereich Experten  in unserem Online-Magazin  Gesund in Sachsen.