Schaufensterkrankheit – klingt lustig, ist es aber nicht

Ein Gefühl, wie ein Krampf in der Wade … Vielleicht ein Hinweis auf ein verschlossenes Gefäß? Auf die Schaufensterkrankheit? Antworten gibt Dr. Kersten Wahl von den Oberlausitz-Kliniken Bautzen.
Eine junge Frau mit weißen Turnschuhen greift sich an die Wande
Schmerzen in der Wade? Ein Hinweis auf die sogenannte Schaufensterkrankheit? Im nächsten PatientenCafé der Oberlausitz-Kliniken Bautzen wird diese Gefäßkrankheit die Hauptrolle spielen. Foto: AdobeStock

Nein, so „lustig“, wie der Name auch klingen mag, ist dieses Problem in keinem Fall: Schaufensterkrankheit. Es handelt sich um eine Verschlusskrankheit der Gefäße. Eine Krankheit, die oft unterschätzt wird, weiß Dr. Kersten Wahl, der Leiter des Oberlausitzer Gefäßzentrums an den Oberlausitz-Kliniken in Bautzen. „Es ist eine chronische Erkrankung der Bein-Arterien, die fast immer durch Gefäßverkalkung verursacht wird“, erläutert der Experte regelmäßig in Vorträgen.

Erste Anzeichen für die Schaufensterkrankheit?

Die ersten Anzeichen für diese oft unterschätzte Krankheit sind dabei Schmerzen beim Gehen, weil die Beinmuskeln nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. „Die Betroffenen müssen oft stehenbleiben, so wie bei einem Schaufenster-Bummel – daher der Name“, erklärt der Bautzener Mediziner. Ein Gefühl, so Dr. Wahl, wie bei einem Wadenkrampf. Aber ist jeder Krampf gleich ein Hinweis auf die Schaufensterkrankheit? Und was passiert, wenn nichts unternommen wird?

Dr. med. Kersten Wahl im OP des Gefäßzentrums in Bautzen – hier werden regelmäßig auch Betroffene mit Schaufensterkrankheit behandelt. Foto: Steffen Unger

Schaufensterkrankheit: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Antworten auf all diese Fragen, so Dr. Kersten Wahl, können nur individuell sein. Denn jede Erkrankung ist so individuell wie es jeder Mensch ist. „Klar ist aber, dass es mittlerweile sehr, sehr gute Diagnose-Möglichkeiten gibt!“ Wie auch eine große Bandbreite an Therapien. Die reicht dabei von der Behandlung der Risikofaktoren – wie zum Beispiel Bluthochdruck –, über blutverdünnende Medikamente und Gehtraining bis hin zu im ersten Schritt leichten Eingriffen. „Es gibt moderne Verfahren, mit denen wir Gefäße auffräsen, mit Ballons aufdehnen und mit einem sogenannten Stent offenhalten können“, so der Bautzener Medizinzer. Diese Verfahren haben relativ wenige Nebenwirkungen. Notfalls gibt es aber auch schonende OP-Methoden.

Weitere wichtige Informationen rund ums Thema Gefäßerkrankungen gibt es im Bereich Experten in unserem Online-Magazin Gesund in Sachsen.