Kann man ohne Hüftgelenk laufen?

Künstliches Hüftgelenk oder Endoprothesen an Knie und Schulter sind längst wichtige Möglichkeiten, Betroffenen wieder zu einem schmerzfreien Leben zu verhelfen. Wichtige Fragen rund ums Thema beantwortet Dr. Torsten Menzel in unserer Live-Arztsprechstunde.
Eine ältere Frau im dunkelblauen Pullover läuft mit Hilfe einer Krankenschwester an zwei Geh-Hilfen durch ein Krankenhauszimmer
Jeder Mensch ist so individuell wie die Behandlung von Erkrankungen es sein muss. Das gilt auch fürs Thema künstliches Hüftgelenk. Zahlreiche Patientenfragen beantwortet Dr. Torsten Menzel von der Orthopädischen Klinik Rothenburg in unserer Live-Arztsprechstunde. Foto: Klinik Rothenburg

Eine Frau aus Dresden wurde im Juni 2023 nach einem Sturz an der Hüfte operiert. Leider musste sie sich im Anschluss nach Komplikationen noch weiteren acht Eingriffen unterziehen, bis ihr im August 2023 das Hüftgelenk komplett entfernt werden musste. Sie nutzte nun die Chance, ein Jahr später ihre Leidensgeschichte im Rahmen unserer Live-Sprechstunde via Internet mit Dr. Torsten Menzel vom Orthopädischen Zentrum in Rothenburg vorzustellen. Dr. Menzel ist Chefarzt der Fachklinik Orthopädie am Orthopädischen Zentrum in Rothenburg bei Görlitz – und macht deutlich, „dass es auch Fälle gibt, in denen Menschen ohne Hüftgelenk noch immer laufen konnten“. Zudem macht er der Frau durchaus Mut, dass es dennoch eine Lösung mit Blick auf den erfolgreichen Einsatz einer künstlichen Hüfte geben könnte. Es war eine von zahlreichen Fragen rund ums Thema „künstliches“ Hüftgelenk, minimalinvasive Eingriffe, Knie-Teil-Endoprothetik und Schulter-Gelenk-Eingriffe. Die Sprechstunde gibt es hier noch einmal auf unserem YouTube-Kanal zum „Nachschauen“:

Mit Hueter-Methode schonender zum neuen Hüftgelenk

Die Spezialisten der Orthopädischen Klinik Rothenburg setzen bekanntlich bei Hüft-Operationen zudem auf ein Verfahren, das wesentlich schonender und schmerzärmer ist; die sogenannte Hueter-Methode. „Es ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem es nicht in erster Linie darum geht, dass der Schnitt klein ist, sondern dass wir als Chirurgen zum Gelenk gelangen, ohne Muskeln, Sehnen oder Nerven zu tangieren“, beschreibt der Rothenburger Chefarzt. Die Operateure nähern sich hier dem Gelenk durch einen gut zehn Zentimeter langen Schnitt von vorn. Auch darüber berichtet Dr. Torsten Menzel während der Sprechstunde.

Muss es immer gleich ein komplett neues Gelenk sein?

Anders als bei der Hüfte gibt es bei Knie- und Schultergelenk auch die Möglichkeit, auf Teil-Endoprothesen zu setzen. „Wobei das keine Interimslösung ist, um den Einsatz eines kompletten Gelenkersatzes hinauszuzögern“, macht der Rothenburger Chefarzt deutlich. „Auch Teil-Endoprothesen können gewechselt werden!“ Die Nutzungsdauer moderner Kunstgelenke – unabhängig davon, ob es sich um eine Teil-Endoprothese oder ein komplettes neues Gelenk handelt – beträgt mittlerweile mindestens 15 Jahre, meist länger. „Und auch das Thema Wechsel-Endoprothetik ist längst ein sehr gut beherrschbares“, beschreibt Dr. Torsten Menzel.

Idyllisch und doch topmodern: Die Orthopädische Klinik des Orthopädischen Zentrums in Rothenburg bei Görlitz. Foto: GiS

Weitere Videos und wichtige Informationen rund ums Thema künstliche Hüfte finden Sie im Bereich Experten in unserem Online-Magazin Gesund in Sachsen.