Herzschwäche: Sommerhitze nervt das Herz

Menschen mit Herzproblemen und Herzschwäche haben jetzt häufiger mit Erschöpfung bis hin zu Herzrhythmus- Störungen zu kämpfen. Warum ist das so?
Ein mit hell brennender Lava gefülltes blaues Herz vor blauem Hintergrund
Herz und Hitze sind nicht immer ein Paar, das sich gut versteht. Vor allem Menschen mit Herzproblemen und Herzschwäche haben mit Sommerhitze zu kämpfen. Foto: pixabay.com

Die hohen Temperaturen im Sommer und vor allem die Schwüle belasten den Körper. Aber ganz besonders Herzkranke haben dieser Tage massive Probleme. Vor allem Menschen mit Herzschwäche. Müdigkeit, Erschöpfung und mangelnde Konzentration bis hin zu Muskelkrämpfen oder Herzrhythmusstörungen, zählt Dr. Manja Hubald auf. Sie ist Oberärztin der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie am Herzzentrum Dresden. Und sie kennt auch die Gründe für diese Symptome. „Auslöser dafür ist unser körpereigenes Kühlsystem“, erklärt sie.

Bei Herzschwäche hat auch das „Kühlsystem“ Probleme

Warum das „Kühlsystem“ bei Menschen mit Herzschwäche Probleme bereitet, erklärt die Expertin so: „Zur Abkühlung beginnen wir zu Schwitzen, der Schweiß verdunstet auf unserer Haut und führt so zu einer kontrollierten Absenkung der Körpertemperatur.“ Gleichzeitig weiten sich die Blutgefäße der Haut, was die Wärmeabgabe vom Körperinneren an die Umgebung verstärkt, fügt die Dresdner Medizinerin an. „Für all das muss das Herz verstärkt arbeiten!“ Bei Gesunden ist das meist kein Problem, bei Menschen mit Herzproblemen jedoch erfordert dieser Kühlkreislauf eine erhebliche Anstrengung des geschwächten Herzens. „Gelingt es dem Körper nicht, sich herunterzukühlen, droht gar ein Hitzschlag“, warnt sie.

Dr. Manja Hubald, Oberärztin Klinik für Innere Medizin und Kardiologie am Herzzentrum Dresden. Foto: PR/Herzzentrum Dresden

Wichtige Grundregeln für Menschen mit Herzschwäche im Sommer

Aber es gibt auch wichtige Grundregeln, die helfen können, schwerwiegendere Komplikationen zu vermeiden, unterstreicht die Oberärztin. Ganz wichtig: Es sollte dringend mehr getrunken werden als sonst. Mehr als die üblichen zwei Liter am Tag, lautet hier die Vorgabe. Für Menschen mit Herzschwäche – Herzinsuffizienz im Medizinerdeutsch – gilt das zwar einerseits auch, andererseits dürfen die Betroffenen eigentlich nicht so viel trinken. „Hier ist es hilfreich, sich täglich zu wiegen“, so Dr. Hubald. „Bleibt das Gewicht konstant, stimmt die Trinkmenge in der Regel.“ Möglicherweise könne es zudem ratsam sein, harntreibende Medikamente in Hitzeperioden zu reduzieren. „Das sollte aber immer mit dem behandelnden Arzt besprochen werden“, macht die Kardiologin deutlich.

Richtige Wahl der Getränke ist wichtig

Wichtig ist in jedem Fall auch die Wahl der Getränke. Beim Schwitzen verliert der Körper neben Flüssigkeit auch viele wichtige Salze, Magnesium und andere Elektrolyte. Diese können am besten durch Wasser oder Saftschorlen ausgeglichen werden, Elektrolyte beispielsweise auch durch Gemüsebrühe oder isotonische Getränke, zählt die Dresdner Expertin auf. „Alkoholische oder stark gezuckerte Getränke sind als Durstlöscher hingegen ebenso zu meiden wie zu viel Kaffee oder schwarzen Tee!“ Zwar könne damit kurzfristig der Durst gelöscht werden, „allerdings entziehen sie aber im Gegenzug dem Körperkreislauf letztlich Wasser, was wiederum eine Belastung darstellt“, sagt Dr. Manja Hubald.

Vor allem reichlich Wasser zu trinken, ist im Sommer wichtig. Generell, aber ganz besonders für Menschen mit Herzschwäche, sagen Mediziner. Foto: pixabay.com

Auch das Thema Essen spielt eine wichtige Rolle

Und auch das Thema Essen spielt bei den aktuell hohen Temperaturen eine wichtige Rolle. So ist es bei Hitze besser, mehrere kleine Mahlzeiten statt der üblichen drei großen zu sich zu nehmen, beschreibt die Herz-Spezialisitin. Das belastet den Körper weniger. „Besonders gut verträglich ist leichte Kost mit viel frischen Obst und Gemüse“, fügt sie an.

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