Erweiterte Hauptschlagader: Die schlummernde Gefahr im Bauch

Die Gefahr kommt unbemerkt: Wenn die Hauptschlagader im Bauch platzt, muss es schnell gehen? Was ist dann zu tun und kann man im Vorfeld etwas tun? Antworten gibt Dr. med. Herold Kuffner aus Bautzen.
Droht die Hauptschlagader im Bauch - die Bauch-Aorta - zu platzen, ist das lebensbedrohlich. Foto: AdobeStock

Das Problem ist, dass es unbemerkt passiert, sagt Dr. med. Herold Kuffner mit Blick auf die gar nicht so seltene extreme Erweiterung der Hauptschlagader im Bauch; der Bauch-Aorta. Er ist Oberarzt im Gefäßzentrum der Oberlausitz-Kliniken Bautzen und Leiter der gefäßchirurgischen Abteilung und spricht auf Patientenveranstaltungen regelmäßig darüber, wie es dazu kommt, dass sich die Bauchschlagader ausdehnt.

Viele Gründe für die Erweiterung der Hauptschlagader

„Bluthochdruck ist zum Beispiel eine der möglichen Ursachen“, sagt der Bautzener Experte. Und macht deutlich, was im Ernstfall zu tun ist – dem Riss der Bauchschlagader: „Vor allem muss es dann sehr, sehr schnell gehen“, stellt er klar. Denn Zahlen zeigen, wie dramatisch es werden kann: 50 Prozent der Betroffenen schaffen es noch ins Krankenhaus, dort aber überlebt die Hälfte der Patienten den Riss nicht. „Deshalb ist es wirklich sinnvoll die Gefäße bei Ultraschalluntersuchungen des Bauchraumes mit beurteilen zu lassen“, macht der Bautzener Oberarzt deutlich.

Dr. med. Herold Kuffner Foto: PR

Das ist beim Riss der Hauptschlagader im Bauch zu tun

Die Mehrzahl der extrem geweiteten Bauch-Hauptschlagadern werden im Übrigen bei solchen Untersuchungen gefunden. „Mitunter auch eher zufällig, wenn es um andere Ultraschall-Untersuchungen geht“, weiß Dr. Kuffner. Was dann zu tun ist, auch das wird Thema in der Veranstaltungsreihe am 29. August sein. „Es gibt im Prinzip zwei Möglichkeiten“, sagt er. Zum einen eine OP, bei der eine Prothese der Aorta eingesetzt wird. „Das ist allerdings nur noch sehr selten der Fall, da es ein sehr schwerer Eingriff ist.“ Zum anderen wird über kleine Schnitte in der Leiste ein Stent in die Aorta eingeführt und an der betroffenen Stelle platziert. „Das ist heute das Mittel der Wahl“, beschreibt er.

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