Diabetischer Fuß: Experten-Power in Freital

An den Helios Weißeritztal-Kliniken Freital sollen Spezialisten in einem Gefäß-, Diabetes- und Wundzentrum zusammenarbeiten. Dem ersten in ganz Sachsen. Wichtig ist das auch im Kampf gegen den diabetischen Fuß.
Eine Frau mit Mundschutz, Gummihandschuhen und im weißen Kittel pflegt einen Fuß einer Patientin
Auch die richtige Fußpflege ist beim Thema diabetischer Fuß ein wichtiger Aspekt, machen Mediziner deutlich. Foto: Helios/PR

Es gibt eine Menge, worauf Dr. Andreas Reichel stolz sein kann. Er ist der Chefarzt der Diabetologie an den Helios Weißeritztal-Kliniken in Freital – „und wir gehören zum Beispiel zu den deutschen Kliniken mit der geringsten Amputationsrate mit Blick auf das Thema diabetischer Fuß“, sagt der Freitaler. Ein Erfolg, den er allerdings nicht allein für seinen Fachbereich reklamiert. „Denn ohne zum Beispiel die Spezialisten des Gefäßzentrums an unserer Klinik könnten wir nicht so erfolgreich sein“, macht er unumwunden deutlich. „Es ist ein wichtiges Zusammenspiel“, bestätigt dann auch Dr. Dirk Münch, der Chefarzt der Angiologie in Freital, der Gefäßspezialisten also. Sie sorgen mithilfe hochmoderner Katheter – langer biegsamer „Schläuche“ – zum einen für klare Diagnosen und zum anderen während der Untersuchungen notfalls gleich noch für freie Blutgefäße. „Und wenn wir nicht weiterkommen, dann können wir uns auf die Gefäßchirurgie hier am Haus verlassen“, verweist Dr. Münch auf die sozusagen „Dritten im Bunde“, die Gefäßchirurgen. Die operieren die zugesetzten oder beschädigten Gefäße dann unter anderem im hochmodernen Hybrid-OP des Freitaler Krankenhauses. Gerade für Diabetiker, die an offenen Wunden leiden, sind gut funktionierende Blutgefäße enorm wichtig: „Wo kein Blut hinkommt, gibt es keine Heilung“, bringt es Dr. Münch auf den Punkt.

Dr. Andreas Reichel ist der Chefarzt der Diabetologie der Helios Weißeritztal-Kliniken in Freital. Foto: PR

Diabetischer Fuß Thema in gleich drei spezialisierten Zentren

Diabetes- und Gefäßpatienten können in Freital also gleich auf eine dreifache Expertise hoffen; auf gleich drei hoch spezialisierte Zentren an einem Krankenhaus: Diabeteszentrum, Gefäßzentrum und Fußzentrum. Allesamt zertifiziert. „Diabetespatienten haben eine besondere Form der Durchblutungsstörungen“, erklärt Dr. Andreas Reichel, die Notwendigkeit der kompakten medizinischen Betreuung. Betroffen, sagt er, sind bei diesen Patienten vor allem die Blutgefäße im Unterschenkel. „Dort, wo es besonders schwierig ist, Gefäße wiederherzustellen …“ Und genau dafür, fügt der Diabetes-Experte an, brauche es die Spezialisten der Angiologie. Diesen „Ball“ fängt Angiologie-Chefarzt Dr. Dirk Münch dann auch gleich dankbar auf und „spielt“ ihn quasi umgehend zurück: „Das so Wunderbare hier in Freital ist, dass wir tatsächlich eng verzahnt und auch auf Augenhöhe arbeiten, uns sehr intensiv austauschen und mitunter auch quasi nur kurz über den Gang gehen, um uns Rat bei den Diabetologen oder Gefäßchirurgen zu holen!“ Ein wichtiges Netzwerk der kurzen Wege sozusagen. Ein Fakt, auf den nicht jedes Krankenhaus in Sachsen setzen kann, wissen die beiden Freitaler. Auch deshalb können hier deutlich mehr diabetische Füße vor der Amputation gerettet werden, sind sie überzeugt.

Dr. Dirk Münch, Chefarzt der Angiologie in Freital, der Gefäßspezialisten also. Foto: PR

Netzwerk der kurzen Weg ist für Patienten ein wichtiges Puzzle

Zwei Mal pro Woche stellen sich die drei Fachbereiche Patienten gegenseitig vor. „Wir beraten dann gemeinsam, welche Therapie passt“, beschreibt Dr. Münch. Und genau dieser enge Austausch, dieses Zusammensetzen der einzelnen Expertise-Puzzleteile ist das Erfolgsrezept, ist auch Chefarzt Reichel überzeugt. „Denn 50 Prozent der Patienten hier haben schwere bis wirklich kritische Gefäß-Probleme!“ Seit dem Start der Gefäßbehandlung in Freital – 2005 – sind hier allein über 7.500 Kathetereingriffe erfolgreich über die Bühne gegangen, „darauf können wir stolz sein“.

Vorreiter in Sachen diabetischer Fuß in Sachsen

Sich auf Erfolgen auszuruhen, ist aber nicht Sache der Freitaler Experten. Sie wollen noch einen Schritt weiter gehen. Das Puzzle soll quasi nicht immer wieder neu zusammengesetzt werden, sondern ein dauerhaftes Bild ergeben. „Wir wollen unsere drei zertifizierten Zentren unter einem Dach vereinen“, so Dr. Andreas Reichel. In einem Gefäß-, Diabetes-, Wundzentrum. Das erste seiner Art in ganz Sachsen. Und das, so sind hier alle überzeugt, könne zu noch mehr Effizienz in der Behandlung führen. Denn auch räumlich könnten die betroffenen Patienten dann „zusammengefasst“ werden. Alle Bereiche bleiben zwar selbständig, denn nicht alle Gefäßerkrankungen haben mit Diabetes zu tun, aber die speziellen und vor allem komplexen Fälle würden dann ganz gezielt betreut werden können. Was im Übrigen nicht nur das Ärzteteam betrifft, sondern auch alle anderen – nicht minder wichtigen – Bereiche. Spezialisierte Pflegekräfte zum Beispiel, so Dr. Dirk Münch. Angiologieassistenten, Gefäßassistenten, Wundtherapeuten, Diabetesberater oder auch Ernährungstherapeuten … Neu sollen zudem sogenannte Fall-Manager sein. Spezialisten, die für schnellere Abläufe von der Aufnahme bis zur Behandlung sorgen. Fachkräfte, die alle drei Bereiche überblicken und eine sehr wichtige Vorarbeit leisten. Sie sollen entscheiden, ob es schnell oder sehr schnell gehen muss. „Zudem sollen die Patienten so direkt die notwendigen Behandlungen bekommen und nicht erst wieder nach Hause geschickt werden müssen“, verweist Dr. Reichel darauf, dass bei Gefäßproblemen oft jeder Tag zählt, der früher zur Behandlung führt.

Der Haupteingang der Helios Weißeritztal-Kliniken Freital. Foto: PR

Jetzt gleich drei Zentren unter einem Dach

All das ist deutlich besser möglich, wenn die fachlichen, aber eben auch die quantitativen Möglichkeiten der drei Zentren unter einem Dach zusammengefasst werden. „Was im Übrigen dann auch für die Nachsorge wichtig ist, denn auch hier sind ja wieder alle Bereiche gefordert“, spielt Dr. Reichel darauf an, dass gezielt gesteuert werden muss, ob Patienten beispielsweise in die häusliche Pflege übergeben werden können oder schnellen Kontakt zu orthopädischen Schuhtechnikern bekommen. Nicht zuletzt sind solche festen Anlaufstellen auch für die niedergelassenen Ärzte notwendig, „die im Ernstfall für ihre Patienten sehr schnell einen Ansprechpartner in der Klinik brauchen“, nennt der Chefarzt einen weiteren nicht zu unterschätzenden Fakt.

Weitere wichtige Informationen rund ums Thema diabetischer Fuß und Diabetes insgesamt gibt es im Bereich Klinik-News in unserem Online-Magazin Gesund in Sachsen.