Blutkrebs: Lebensrettung aus Dresden

In einer neuen „Bank“ in Dresden werden jetzt Stammzellen von Spendern „eingefroren“ und anschließend weltweit an passende Patienten mit Blutkrebs verteilt.
Eine mit weißer Schutzkleidung bekleidete junge Frau mit Mundschutz besprüht Medizintechnik mit Desinfektionsspray
Stammzellen können Blutkrebspatienten das Leben retten. In Dresden gibt es jetzt eine ganz besondere Bank für entnommene Stammzellen. Foto: DKMS

Die Chancen, Blutkrebs zu heilen, sind wieder ein Stück größer geworden. Das hat die international agierende gemeinnützige Organisation DKMS, die weltweit Stammzellenspender für die Blutkrebstherapie sucht und registriert, jetzt in Dresden während eines Pressetermins erklärt. Denn ab sofort gibt es auch in der sächsischen Landeshauptstadt eine sogenannte Stammzellbank mit einem neuen Stammzell-Entnahmezentrum.

Blutkrebs ist mit passenden Stammzellen gut therapierbar

Was genau passiert in der Dresdner Stammzellbank? Hier werden gesunde Stammzellen von Spendern „gesammelt“, vereinfacht gesagt eingefroren und anschließend bei Bedarf weltweit verteilt, um sie an bei genetisch passenden Blutkrebspatienten zu transplantieren. Die Daten aus Dresden stehen dabei Transplantationszentren und Sucheinheiten in der gesamten Welt zur Verfügung; unter anderem über das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland.

Bei einer Blutentnahme kann getestet werden, ob die Spender für eine Stammzell-Transplantation an Blutkrebs-Patienten passen. Foto: pixabay.com

Nur wenige Tage von der Anfrage bis zum Transport

Da die Zeit zwischen einer Suchanfrage und der Transplantation tatsächlich eine lebensrettende Frage für Patienten mit Blutkrebs sein kann, dauert es durch die neue Stammzellenbank in Dresden nun nur wenige Tage von der Anfrage bis zum Transport in die Klinik, erläuterte Dr. Elke Neujahr von der DKMS beim Pressetermin. Das Ziel sind maximal drei Tage. „Damit setzen wir einen weiteren wichtigen Meilenstein in unserer lebensrettenden Mission!“

Alle 27 Sekunden gibt es die Diagnose Blutkrebs

Weltweit erhält alle 27 Sekunden ein Mensch die Diagnose Blutkrebs, in Deutschland alle zwölf Minuten. Für viele Blutkrebspatienten, die eine Stammzelltransplantation benötigen – nur etwa ein Drittel wird innerhalb der Familie fündig. „Und unserer Erfahrung nach mobilisieren viele Spenderinnen und Spender deutlich mehr Stammzellen, als eine erkrankte Person tatsächlich benötigt“, so Dr. med. Alexander Platz, ärztlicher Leiter der DKMS Stem Cell Bank. Die sozusagen überschüssigen Stammzellen werden nun hier in Dresden gesammelt.

Weitere wichtige Informationen zum Thema Blutkrebs

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