Altersmedizin: Warum Altern nichts für Feiglinge ist

Ältere Patienten haben oft durch zahlreiche, gleichzeitige Erkrankungen besondere Probleme. Die spezielle Altersmedizin setzt genau da an, sagt der Chefarzt der Geriatrie der Asklepios Klinik Sebnitz Dr. Nidal Mansour im Podcast.
Ein älterer Mann mit Sonnenbrille und Strohhut lacht fröhlich
Die Medizin hat längst verstanden, dass es für Ältere einen eigenen Bereich - die Altersmedizin - geben muss. So kann gezielt auf die speziellen Probleme älterer Patienten eingegangen werden. Foto: pixabay.com

Schlechter laufen, schlechter sehen, schlechter hören – und dazu noch zahlreiche Erkrankungen wie Diabetes, Grauer Star und Herzprobleme … Altern, so heißt es ja immer wieder, ist nichts für Feiglinge! Mit Blick auf diese Vielzahl an aufs Altern zurückzuführende Problemen hat die Medizin längst eine eigene Fachrichtung entwickelt: die Geriatrie oder einfach Altersmedizin. Ein Experte auf diesem Gebiet ist Dr. Nidal Mansour. Er ist der Chefarzt der Klinik für Geriatrie der Asklepios Klinik Sebnitz. Und in der neuen Folge unserer Podcastreihe „Gesundheit lokal“ erklärt er, warum die Gruppe der Älteren nicht allein „nur“ gute Medizin braucht, sondern viel mehr:

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Altersmedizin will möglichst wenig Medikamente

Bis zu acht Tabletten pro Tag nehmen Senioren hierzulande im Durchschnitt, um zahlreiche Krankheiten gleichzeitig zu behandeln. „Da kann es natürlich zu gefährlichen Nebenwirkungen kommen, deshalb ist es das Ziel, den Medikamenten-Konsum zu reduzieren“, so der Sebnitzer Experte. Wobei das natürlich nicht in jedem Fall funktioniert. „Bei Herzinsuffizienz reden wir zum Beispiel gleichmal über sechs Medikamente …“ Ohnehin setzt Altersmedizin auf individuelle Ansätze. „Jeder Mensch hat anders gelebt, hat anders gegessen, hat anders auf seinen Körper geachtet und hat eine andere Arbeit gehabt“, zählt Dr. Nidal Mansour auf. Welche Auswirkungen das alles im Einzelnen haben kann, auch das erläutert er im Podcast.

Dr. Nidal Mansour ist Chefarzt der Geriatrie in der Asklepios Klinik Sebnitz. Foto: PR/Asklepios

Altersmedizin setzt auf „Gogos“

Beim Thema Altersmedizin spielt allerdings nicht allein das Alter auf dem Personalausweis eine Rolle, sondern viel wichtiger ist das biologische Alter, unterstreicht der Sebnitzer Chefarzt. Und führt als Beispiel die sogenannten „Gogos“ an. Bis ins hohe Alter aktive Senioren, deren Organe und auch das Immunsystem deutlich jünger geblieben ist. Go, go steht dabei für weiter, weiter. „Das Altern beginnt ja quasi bereits in der Jugend – hier steht bereits die Frage, wie wir mit unserem Körper umgehen“, macht Dr. Mansour deutlich, dass sich ausgewogene Ernährung, Sport und auch geistige Aktivität im Alter auszahlen können.

Fit bis ins hohe Alter: Sogenannte „Gogos“ pfeifen auf ihr kalendarisches Alter und genießen ihr junges biologisches Alter. Foto: pixabay.com

Wie funktioniert eine Geriatrie eigentlich?

In der mittlerweile 26 Betten umfassenden Geriatrie in der Asklepios Klinik Sebnitz setzen die Experten auf geriatrische Komplexbehandlung. Deshalb arbeiten hier verschiedene Fachrichtungen zusammen, um den meist hochbetagten und gebrechlichen Patientinnen und Patienten helfen zu können. Neben den Medizinern auch die Physiotherapie, die Ergotherapie, die Sozialmedizin und die Ernährungsmedizin. Ziel ist es, so Chefarzt Dr. Nidal Mansour, die Selbstständigkeit der Älteren so lange wie möglich zu erhalten. „Dabei ist immer der Patient der Taktgeber“, unterstreicht er im Podcast.

Die Asklepios Klinik Sebnitz hat neben anderen Fachbereichen auch eine spezielle Geratrie. Foto: PR

Weitere spannende Folgen der Podcastreihe „Gesundheit lokal“ und ausführliche Informationen rund ums Thema Altersmedizin gibt es in den Bereich Experten sowie Pflege in unserem Online-Magazin Gesund in Sachsen.